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Landtagswahlkampf: SPD wehrt sich mit Plakaten gegen AfD-Kampagne

Brandenburgs SPD reagiert direkt auf eine Provokation der AfD – und hängt landesweit Gegenplakate auf.

Potsdam - Die SPD reagiert. Die AfD, die nach einer Umfrage aktuell stärkste Partei in Brandenburg wäre, hatte wie berichtet im Wahlkampf bewusst provoziert – mit Willy-Brandt-Plakaten. Die SPD, die das nicht einfach hinnehmen will, startet nun eine Gegenkampagne: Am Montag präsentierten SPD-Landeschef und Spitzenkandidat Dietmar Woidke und Generalsekretär Erik Stohn in einer kurzfristig anberaumten Acht-Minuten–Pressekonferenz vor dem Regine-Hildebrandt-Haus in Potsdam knallrote SPD-Plakate, die an Laternenmasten unter die AfD-Plakate gehängt werden sollen. Sie tragen die Aufschrift: „Wir wollten die Freiheit. Wir haben sie erkämpft. Sorge dafür, dass sie bleibt.“ Genannt wird der Hashtag #wirsindwilly. 

„Willy Brandt, der sich sein Leben lang für die Demokratie und den Zusammenhalt eingesetzt hat, wird missbraucht“, erklärte Woidke. „Wenn die Feinde von Demokratie und Zusammenhalt, wenn die, die hetzen, polarisieren und teilweise offen rechtsextremistische Positionen vertreten, diese Symbole missbrauchen, dann stellen wir uns dagegen.“

Die AfD hatte mit "Mehr Demokratie wagen" geworben

Auslöser ist ein Plakat der AfD in Brandenburg, das ein Bild des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt mit seinem bekannten Ausspruch „Mehr Demokratie wagen“ zeigt. Die SPD kontert landesweit mit 2500 kleinen Plakaten und einem Großplakat vor der Parteizentrale, was allerdings im Landesmaßstab wenig ist. 

Wie berichtet ist die AfD nach einer aktuellen Forsa-Umfrage mit 21 Prozent stärkste Kraft, vor CDU (18), SPD (17) und Grünen (16). „Die einzige Partei, die es schaffen kann, die Rechtspopulisten zu stoppen, sind wir“, sagte Woidke. Er werde „jeden Tag 16,18,20 Stunden dafür arbeiten, dass die AfD nicht stärkste Partei im Land wird. Das ist meine Motivation. Da geht es nicht um mich persönlich, wer macht hinterher was. Das ist erst einmal sekundär.“ Er betonte: „Brandenburg steht in jedem Fall vor einer Richtungswahl“. 

Hochrangige SPD-Politiker, darunter die kommissarischen Parteichefs Thorsten Schäfer-Gümbel und Manuela Schwesig, Vizekanzler Olaf Scholz, Familienministerin Franziska Giffey und Bundesaußenminister Heiko Maas schlossen sich auf Twitter der Kampagne an. „Wer Deutschland liebt, darf den Verstand nicht in den Urlaub schicken“, sagte Schäfer-Gümbel. 

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