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Seit 1994 organisiert der Förderverband für den ländlichen Raum, pro agro, die Brandenburger Landpartie nun schon. Eröffnet wird die Landpartie in der Landgut-Brennerei Sellendorf bei Golßen im Spreewald. In diesem Jahrw wird sie auf in Sellendorf im Spreewald eröffnet - in einem Betrib in dem schon 1780 eine Kartoffelbrennerei in Betrieb genommen worden war.

© Theo Heimann/dapd

Landpartie: Raus zum Bauern

Bauer Niedeggen will Städtern das Leben auf dem Bauernhof zeigen - wie fast 260 Betriebe lädt auch seiner am 18. und 19. Juni zur Brandenburger Landpartie

Von Katharina Wiechers

Kerkow - Johannes Niedeggen ist Landwirt mit Leib und Seele. „Das ist der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann“, sagt der 46-Jährige, der seit Anfang der 1990er Jahre das Gut Kerkow bei Angermünde betreibt. Allerdings stört es ihn, dass kaum einer weiß, was es bedeutet, Bauer zu sein. Die Landpartie, zu der am kommenden Wochenende (18./19. Juni) Höfe in ganz Brandenburg laden, will er deshalb auch zur Aufklärung nutzen. „Wir wollen keine Idylle vorgaukeln, sondern zeigen, wie auf einem Bauernhof gearbeitet wird“, sagt Niedeggen. So nimmt er die Besucher - meist Berliner - zum Beispiel mit in den Stall zum Melken. „Manche sind tatsächlich erstaunt, dass wir nicht per Hand melken“, sagt der studierte Agrarwirt und schüttelt den Kopf. Auch die Menge der Milch - bis zu 30 Liter kommen aus einem Euter - schockiere so manchen Stadtmenschen.

Laut Niedeggen sind es oft Großeltern, die ihren Berliner Enkeln das Landleben näherbringen wollen. Nicht nur beim Melken können sie auf Gut Kerkow zusehen, auch ein Besuch im Schweinestall oder eine Kutschfahrt auf die Weide werden geboten. Seit ein paar Jahren hat Niedeggen auch eine eigene Biogasanlage, die er seinen Gästen zeigen kann.

Seit 1994 organisiert der Förderverband für den ländlichen Raum, pro agro, die Brandenburger Landpartie nun schon. 100.000 Gäste folgten der Einladung dem Verband zufolge im vergangenen Jahr. 2011 beteiligen sich fast 260 Betriebe aus dem ganzen Land. Nicht nur klassische Bauernhöfe, auch Käsereien, Fischereibetriebe, Reiterhöfe oder Imkereien können besucht werden.

Niedeggen ist schon seit 15 Jahren dabei, er ist sozusagen „Landpartie-Profi“. Deshalb weiß er auch, wie er am besten bei den Kindern landen kann: mit Jungtieren. Junge Kälber hat er ohnehin meist auf dem Hof - schließlich hält er fast 700 Rinder. Auch die Deutschen Sattelschweine - eine gefährdete Tierart, die Niedeggen züchtet - haben gerade zweimal geworfen. 19 Ferkel tummeln sich nun im Stall. Doch der Renner bei der Kindern seien meist die Lämmer, sagt Niedeggen. Oft seien sie zur Landpartie schon nicht mehr ganz so klein und flauschig, wie seine kleinen Gäste es am liebsten hätten, deshalb hat er dieses Jahr ein bisschen nachgeholfen: Niedeggen ließ den Bock erst ein paar Wochen später als üblich zu den Schafen. Seine Rechnung ist aufgegangen: Zur Landpartie sind die 21 Lämmer erst ein paar Wochen alt. dapd

HINTERGRUND: - Eröffnet wird die Landpartie in diesem Jahr am 18. Juni von Agrarminister Jörg Vogelsänger (SPD) auf dem Landgut Sellendorf im Landkreis Dahme-Spreewald. - Gleichzeitig veranstalten viele Landkreise eigene Eröffnungsfeiern, zum Beispiel der Landkreis Uckermark in der Champignonanlage Trebsch. - Die Landpartie ist eine Initiative des Brandenburger Agrarministeriums und des Landesbauernverbandes. Organisiert wird sie von pro agro, dem Verband zur Förderung des ländlichen Raums. - Insgesamt beteiligen sich dieses Mal 259 Betriebe in ganz Brandenburg an der Landpartie. - Welcher Hof wo liegt und was er genau bietet, ist unter brandenburger-landpartie.de zu erfahren. Auch unter der Hotline-Nummer 03328 / 337670 werden Fragen beantwortet.

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