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Landesparteitag der Linken: Kreischef der Linken will zur Landesebene

Der Potsdamer Kreisvorsitzende der Linken, Stefan Wollenberg, soll neuer Geschäftsführer der Landespartei werden. Welche Personalpläne es außerdem gibt.

Potsdam – Der 40-Jährige kandidiert beim Landesparteitag übernächstes Wochenende in Potsdam für die Nachfolge von Anja Mayer, die gemeinsam mit Sozialministerin Diana Golze die Brandenburger Partei künftig in einer weiblichen Doppelspitze führen soll.

„Die Kandidatur als Landesgeschäftsführer gehörte bis vor kurzem nicht zu meiner Lebensplanung“, schreibt Wollenberg in seiner Bewerbung, die auf der Homepage der Landespartei einsehbar ist. Der selbständige PR- Berater führt die Potsdamer Linke erst seit Mai 2017 im Duo mit Kati Biesecke. „Den Ausschlag, eine solche Bitte dennoch positiv zu beantworten, gab das Nachdenken über die aktuelle und absehbare Situation unserer Partei – und zwar nicht nur in Brandenburg“, erklärt der Potsdamer Stadtverordnete.

Es entwickle sich ein rechter Zeitgeist, dem entschieden entgegengetreten werden müsse. Das sei nicht immer einfach, weil auch ein Teil der Menschen, die ihre Interessen bislang durch die Linke vertreten sahen, „sich dumpfen Parolen und scheinbar einfachen Lösungen zuwenden“, so Wollenberg. Kreischef werde er auch bei einer Wahl zum Geschäftsführer bleiben, sagte er den PNN.

Umfragen sehen Parteien dicht beieinander

Bei der letzten Landtagswahl war die Linke auf rund 17 Prozent abgesackt. 20.000 ihrer Wähler gaben der AfD ihre Stimme. Eineinhalb Jahre vor der Landtagswahl 2019 liegen CDU, SPD, Linke und AfD laut einer Umfrage des Online Online-Meinungsforschungsinstituts Civey dicht beieinander. Die CDU im Land wäre mit 22,1 Prozent stärkste Partei, knapp vor der SPD mit 21,8 Prozent, der Linken mit 20 Prozent und der AfD mit 18,8 Prozent.

Er wolle seine langjährigen Erfahrungen einbringen, schreibt Wollenberg, damit die Linke auch 2019 ein starker und bestimmender Akteur in Brandenburg bleibe. Wie schwer das werden dürfte, zeigt die Entscheidung von Linke-Landeschef und Vize-Ministerpräsident Christian Görke, am 17. März nicht mehr zu kandidieren. „Nach vier Jahren ist es Zeit, den Stabwechsel zu vollziehen“, hatte er im Januar erklärt. Als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl wird Diana Golze gehandelt, die sich dazu bislang aber nicht geäußert hat. Aktuell muss sie sich einer erneuten Operation wegen ihres schweren Unfalls vergangenen Sommer unterziehen und kann vermutlich erst im April wieder ihren Dienst im Sozialministerium aufnehmen.

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