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Ein Einblick in die Altstadt von Perleberg.

© FOTOLIA

Konzepte für die Zeit nach der Krise: Brandenburgs Altstädte wieder beleben

25 Millionen Euro stellt der Bund für Entwicklungskonzepte zur Aufwertung von städtischen Zentren bereit. 

Potsdam - Wie können Brandenburgs Altstädte auch nach der Corona-Pandemie lebendig bleiben? Diese Frage stellen sich die 31 Mitgliedsstädte der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ in diesem Jahr. 

Beim traditionellen Jahrespressegespräch, das erstmals ausschließlich im Internet stattfand, betonte Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU), dass sich die Kommunen auch künftig um eine „maßgeschneiderte und attraktive Mischung“ kümmern müssten. Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie hätten dabei eine besondere Bedeutung. 

Guido Beermann (CDU), Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg.
Guido Beermann (CDU), Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg.

© Andreas Klaer

„Die Städte müssen sich auf Zukunftsthemen zubewegen und damit beschäftigen“, sagte Beermann. „Das sind dann Themen wie der Klimawandel und die Digitalisierung oder auch eine energetische Stadtsanierung.“ Wie der Minister betonte, habe das Land die 31 Mitgliedsstädte des Bündnisses seit 1991 mit insgesamt 1,5 Milliarden Euro unterstützt. 

Wunsch nach "Orten städtischen Lebens"

Künftig soll es im Land auch ein „Bündnis für lebendige Innenstädte“ geben. „Wir freuen uns, dass auch der Bund kurzfristig ab 2021 insgesamt 25 Millionen Euro bereitstellen will, um insbesondere die Ausarbeitung von Stadtentwicklungsstrategien und -konzepten durch Kommunen, die durch die aktuellen Entwicklungen besonderen Bedarf, aber oft noch kein ausgearbeitetes Rezept für den Umgang mit Problemlagen haben, zu unterstützen.“  

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Der Bürgermeister von Beeskow, Frank Steffen, erklärte, man bemerke bei vielen Bürgern den Wunsch nach „Orten städtischen Lebens, wo man kommuniziert – auch wenn die Zahl der Einzehändler weniger wird.“ Die Menschen wollten keine verwaisten Innenstädte, „sondern einen Ort, an dem man sich zusammenfindet.“ Gleichzeitig müsse man auf junge Leute zugehen, die „in neuen Arbeitsformen arbeiten, die Carsharing und Coworking haben wollen und mit E-Auto und Lastenfahrrad unterwegs sind.“

Städte müssen sich auch um Reparatur und Pflege kümmern

Die Arbeitsgemeinschaft wolle deswegen noch in diesem Jahr eine Online-Umfrage zu den Bereichen Wissenstransfer, kulturelle Belegung der Altstädte und Qualitätssicherung starten. „Wir sehen, dass sich etwas verändert, und wollen fragen: Was sind die Erwartungen?“ Perlebergs Bürgermeisterin Annett Jura (SPD) kündigte für das Jahr 2021 eine Wanderausstellung zur Geschichte des Stadtrechts in Brandenburg an, die im März in Perleberg eröffnet werden solle. Zudem wolle sich die Arbeitsgemeinschaft mit der Industriekultur in Brandenburgs historischen Stadtkernen beschäftigen.  

Landesdenkmalpfleger Thomas Drachenberg betonte, eine besondere Aufgabe für die Städte mit historischen Stadtkernen sei es, den erreichten Sanierungsstand zu sichern und zu erhalten. „Wir müssen uns auch um die Reparatur und Pflege kümmern und daran denken, dass auch ein saniertes Gebäude der Pflege bedarf“, sagte Drachenberg. „Sonst stehen wir in den nächsten Jahrzehnten wieder vor zusammenstürzenden Altbauten.“

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