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AfD-Landeschef Andreas Kalbitz, seine Partei gewann die Europawahl in Brandenburg.

© Ralf Hirschberger/dpa

Kommentar zum AfD-Sieg bei der Europawahl: Heute ist ein schwarzer Sonntag für Brandenburg

Dass die AfD in Brandenburg die Europawahl gewonnen hat, ist verstörend. Das wird die Landtagswahl im September nicht leichter machen - weder für CDU, noch für die SPD. Ein Kommentar.

Potsdam - Nun also doch. Die schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden: In Brandenburg hat die AfD, die Anti-Europa-Partei, die Europawahl gewonnen, ist stärkste Kraft geworden. Vor der CDU, vor SPD und Linken, die seit 2009 das Land regieren, aber erneut neue Tiefstwerte einfuhren. Und das trotz aller Aufklärung, AfD-Verquickungen mit Rechtsextremen, und, und, und ... Es mag für viele auch eine Denkzettelwahl gewesen sein, um es denen da oben, ob in Berlin oder in Potsdam, vermeintlich einmal zu zeigen. Ähnliches gab es schon einmal in den 1990er-Jahren, als die PDS die Protestwähler abholte. Die wählen heute Rechts. 

PNN-Autor Thorsten Metzner.
PNN-Autor Thorsten Metzner.

© Sebastian Gabsch PNN

Der AfD-Wahlsieg in Brandenburg bleibt verstörend. Denn er fällt in eine Phase, in der das Land wirtschaftlich durchgestartet ist, die Arbeitslosigkeit auf Niedrigststände gesunken ist, was offensichtlich nichts daran ändert, dass viele Menschen unzufrieden sind – um ihren bescheidenen Wohlstand fürchten. Und es fällt auf, dass die AfD die Europawahl vor allem in der Lausitz gewonnen hat, wo die Angst vor dem Ausstieg aus der Braunkohle, trotz des angekündigten Milliardenprogramms, verbreiteter ist als befürchtet. Das sitzt tiefer, da ist viel im Rutschen. 

Und nun? In Kürze wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. Der schwarze Europawahl-Sonntag in der Mark wird das nicht einfacher machen, im Gegenteil. Weder für SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke in der Dauerabwärtsspirale, noch für CDU-Herausforderer Ingo Senftleben. Nichts ist unmöglich in Brandenburg. 

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