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Entspannt. Im Winter wird es ruhig im Biosphärenreservat Spreewald, wie hier im Spreewalddorf Burg-Kauper.

© Patrick Pleul/dpa-Zentralbild

Brandenburg: Komm runter

Ob Glühweinkahnfahrt im Spreewald oder Wellness am Stechlinsee: Brandenburgs Gastronomen locken Gäste vielerorts auch in der Nebensaison erfolgreich an

Potsdam  - Brandenburg wird auch in der kalten Jahreszeit immer attraktiver für Touristen. Deshalb stellen sich Gastronomen zunehmend auf Wellnessurlaub und Erlebnisprogramme ein, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. „Insgesamt sind die Übernachtungs- und Gästezahlen in Brandenburg seit Jahren kontinuierlich gestiegen – auch im Winter“, sagte die Sprecherin der Tourismus Marketing Brandenburg (TMB), Birgit Kunkel. Gerade im Winter sei die Mark ein Kurzreiseziel für Gäste aus Berlin, Hamburg, Sachsen und Niedersachsen. Diese blieben durchschnittlich rund 2,5 Tage.

Schon vor 19 Jahren habe die TMB mit der Aktion „Winterliches Brandenburg“ eine Strategie speziell für die kalte Jahreszeit auf den Weg gebracht. „Erklärtes Ziel ist es, die Saisonalität noch weiter zu verringern“, sagte Kunkel. An der Aktion beteiligen sich in diesem Jahr 81 Anbieter. Die Nachfrage sei gut. „Sehr stark nachgefragt ist auch immer der Jahreswechsel. Ein Kurzurlaub über Silvester ist beliebt, vor allen Dingen auch bei kleineren Gruppen und Familien“, so die Sprecherin.

Neben größeren Städten, die mit Museen oder Theatern für Kultur- oder Geschäftsreisende ganzjährig attraktiv seien, würden besonders Orte mit Thermen oder reichhaltiger Naturlandschaft Touristen nach Brandenburg locken. „Oft kooperieren die Gasthäuser mit ortsansässigen Thermen“, sagte Olaf Lücke, Hauptgeschäftsführer des Brandenburgischen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Wichtig sei, dass sich die Gastronomen etwas einfallen ließen. Zum Beispiel Draisinenfahrten mit Gänseessen in der Adventszeit oder Glühweinfahrten mit dem Spreewaldkahn. Außerdem setzten immer mehr Gasthäuser auf Wellnessbereiche.

Drei Saunen, ein Bäderraum sowie ein Kosmetikbereich stehen Gästen beispielsweise im Hotel „Spreebalance“ in Burg (Spree-Neiße) zur Verfügung. „Die Leute suchen die Ruhe auch im Winter bei uns“, berichtete Antje Kollasch. Zudem gebe es im Hotel Karten für die nahe gelegene Spreewaldtherme, außerdem achte man bei den Speisen auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Rund um die Liebe dreht sich seit zwei Jahren alles in Rheinsberg (Ostprignitz-Ruppin). Hier richten sich die Gastronomen nach dem Konzept „Rheinsberger Winterromantik“ aus. „Auf dem Stadtplan gibt es sogenannte Romantikpunkte“, erklärte Rheinsbergs Tourismusmanagerin Sigune Schmidt-Ulrich. Die Punkte sind zum Beispiel Restaurants, die ein Liebesmenü in vier Gängen anbieten. Auch romantische Kutschfahrten, Lesungen und Konzerte im Schloss fänden immer mehr Anklang bei den Gästen.

Laut Schmidt-Ulrich solle die Nebensaison etwas aufgepeppt werden. Seit Winter 2008 würden die Übernachtungszahlen kontinuierlich steigen. Gut 53 600 Übernachtungen habe es im November und Dezember 2016 gegeben. Fast noch mal so viele Gäste habe man im Januar und Februar nach Rheinsberg locken können. „Die Gastronomen sprechen sich untereinander ab, dass auch in dieser Zeit die Gäste nicht vor verschlossenen Hotel- oder Restauranttüren stehen müssen“, so die Tourismusmanagerin.    (dpa)

Christian Bark

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