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Kohleausstieg in Brandenburg: Uni-Präsident zur Kohlekommission: Zuerst an Betroffene denken

Die Kommission zum Kohleausstieg soll demnächst mit ihrer Arbeit beginnen. Das Lausitzer Braunkohlerevier gerät dabei unweigerlich in den Fokus. Von der Uni Cottbus kommt eine Handlungsempfehlung.

Cottbus - Die künftige Kommission zur Planung des Kohleausstiegs muss aus Sicht der Cottbuser Universität gleich zu Beginn ihrer Arbeit ein deutliches Signal für die Betroffenen in den Kohleregionen setzen. Wenn in der Bevölkerung der Eindruck entstehe, „dass ihre persönliche Situation einer Bundesregierung völlig gleichgültig ist, dann wird das Ergebnis einer solchen Kommission nie Akzeptanz erreichen“, sagte der Präsident der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), Jörg Steinbach, der Deutschen Presse-Agentur. Die Kohlekommission auf Bundesebene soll demnächst die Arbeit aufnehmen und noch 2018 ein Datum für das Ende der Kohleverstromung in Deutschland nennen. Zudem sollen wirtschaftliche Perspektiven für die Kohleregionen in Osten und Nordrhein-Westfalen aufgezeigt werden, wo bis heute Tausende in der Braunkohleindustrie Jobs haben.

In der Lausitz in Brandenburg und Sachsen gibt es immer wieder Befürchtungen, dass es mit zunehmend schwindender Bedeutung der Braunkohle zu harten Einschnitten kommen könnte. Einen Strukturbruch mit dem Verlust Tausender Jobs wie nach der Wende wollen die betroffenen Länder unbedingt vermeiden. Die Braunkohle ist verglichen mit anderen Energieträgern besonders klimaschädlich. Nach Auffassung von BTU-Präsident Steinbach sollte sich die Kohlekommission als Erstes einen genauen Überblick über die Folgen der Abschaltungen der Kraftwerke in Abhängigkeit vom Zeitpunkt und den resultierenden Verlust der Arbeitsplätze verschaffen. Dadurch könne abgeleitet werden, inwieweit Umschulungen von Mitarbeitern möglich seien und wo es keine Chancen gebe. Dass die Kohlekommission ein Datum für das Ende der Braunkohle benennen soll, sei für die Lausitz wichtig, sagte Steinbach. Bislang gebe es dort nämlich große Unsicherheit. Ein Enddatum könnte in der Summe Klarheit und damit wieder zu etwas mehr „innerer Beruhigung der Region“ führen. (dpa)

Anna Ringle

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