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Brandenburg: Klare Regeln für Quereinsteiger Bildungsministerium und GEW einigen sich

Potsdam - Für die Einstellung von Seiteneinsteigern an Brandenburger Schulen gelten ab 1. August klarere Regeln.

Potsdam - Für die Einstellung von Seiteneinsteigern an Brandenburger Schulen gelten ab 1. August klarere Regeln. Demnach können Quereinsteiger ohne Lehramtsstudium nur dann eingestellt werden, wenn alle Bemühungen, die Stellen mit ausgebildeten Lehrkräften zu besetzen, gescheitert sind. Zudem haben bei der Besetzung von Stellen künftig Seiteneinsteiger Vorrang, die die bestmögliche Qualifikation nachweisen können und die höchste Affinität zu den Unterrichtsfächern haben. Das Bildungsministerium setzte damit Forderungen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) um, wie GEW-Landeschef Günther Fuchs am Mittwoch mitteilte. Das Land ergänzt damit Vereinbarungen zur Qualifizierung von Lehrkräften mit Seiteneinstieg, die im November 2017 getroffen wurde. Damit erfolge ein „ein weiterer notwendiger Schritt zur Absicherung des Unterrichts und der Qualitätssicherung der Arbeit in den Schulen“, so Fuchs. Die nun geschlossenen Zusatzvereinbarungen helfen laut Fuchs zudem dabei, die Praxis, für dauerhaft zu besetzende Stellen trotzdem nur befristete Arbeitsverhältnisse anzubieten, zurückzudrängen. Für Seiteneinsteiger, die erfolgreich unterrichten, gebe es endlich auch Rechtssicherheit und berufliche Perspektiven, erklärte der GEW-Landesvorsitzende. Die Entscheidung über die Entfristung von Stellen treffen in Zukunft die staatlichen Schulämter unter Rücksprache mit den Schulen – unabhängig vom Ministerium.

Wie berichtet ist Brandenburg auf den Einsatz von Seiteneinsteigern angewiesen, weil es nicht genügend Lehrer gibt. In den kommenden Jahren werden von den derzeit 19 500 Lehrern jährlich 600 bis 800 in den Ruhestand gehen, ab 2021 sogar 900. Insgesamt müssen nach Berechnung des Bildungsministeriums bis 2024/25 jährlich rund 1000 Stellen besetzt werden, erst ab 2026 wird sich der Bedarf bei rund 700 bis 570 freien Stellen einpendeln. Sie gehe davon aus, dass in absehbarer Zeit jeder zweite Neuzugang ein Seiteneinsteiger sein werde, hatte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) unlängst erklärt. Derzeit machen Seiteneinsteiger 9,6 Prozent der gesamten Lehrerschaft im Land Brandenburg aus. Im aktuellen Schuljahr hatten 21 Prozent der neu eingestellten Lehrkräfte nicht auf Lehramt studiert. Marion Kaufmann

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