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Gerade in Kitas ist es eine Herausforderung, die Hygienestandards einzuhalten. 

©  Foto: Patrick Pleul/dpa

Kitas in Brandenburg: Möglichst kleine Gruppen und Forderung nach Stufenplan

Ab Montag weiten die mehr als 1900 Kitas in Brandenburg ihre Notbetreuung aus. Dabei müssen die Einrichtungen für die Einhaltung der Hygieneregeln sorgen.

Potsdam - Die Kitas in Brandenburg bleiben anders als die Schulen weiter geschlossen. Dafür wird ab Montag (27.04.2020) die Notbetreuung für Eltern ausgeweitet. Für Kinder von Eltern bestimmter Berufsgruppen, die in der Krisenarbeit für die Öffentlichkeit unentbehrlich sind, wird eine Notfallbetreuung sichergestellt.

Betreuungsanspruch für Alleinerziehende

Grundvoraussetzung für eine Notfallbetreuung ist, dass die Sorgeberechtigten keine Betreuung ihres Kindes organisieren können, heißt es auf der Homepage des Bildungsministeriums. Die ursprüngliche Ein-Eltern-Regelung, nach der es für den Anspruch auf Notfallbetreuung des Kindes ausreicht, wenn ein Elternteil in einer definierten Berufsgruppe arbeitet, wird ab 27. April für alle berufstätigen Eltern in kritischen Infrastrukturen ausgeweitet. Dazu zählen Eltern, die beispielsweise in medizinischen Berufen arbeiten, aber auch Feuerwehrleute, Polizisten, Erzieher, Lehrer, Reinigungskräfte und Journalisten. Der Notfall-Betreuungsanspruch besteht zudem – unabhängig von einer Tätigkeit in kritischen Infrastrukturen – ab Montag für Alleinerziehende, wenn eine häusliche oder private Betreuung nicht anderweitig organisiert werden kann.

Die Gruppengröße soll für Kinder im Krippenalter und in der Kindertagespflege (0 bis drei Jahre) in der Notbetreuung wie bisher bei höchstens fünf Kindern liegen. Dies gilt auch für gemischte Gruppen. Die Gruppengrößen für Kinder im Kindergartenalter und Grundschulalter (über drei bis zwölf Jahre) können abhängig von den örtlichen Gegebenheiten sowie den Voraussetzungen der Einrichtung abweichen. Die Gruppengröße ist dabei aber abhängig von der Einhaltung der Hygienestandards, so das Bildungsministerium. Sollte vor Ort eine Hortbetreuung in den Vormittagsstunden nicht möglich sein, kann – in Ausnahmefällen – für Hortkinder der Jahrgangsstufen 1 bis 6 eine Notfallbetreuung auch an einer Grundschule angeboten werden.

Linke will Perspektive für baldige Kita-Öffnung

Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Brandenburger Landtag, Kathrin Dannenberg, fordert von der Landesregierung einen Stufenplan – nicht nur für die Schulen, sondern auch für die Wiederöffnung der Kitas. Die Bewältigung des Alltags stelle Familien zwischen Homeoffice, Kinderbetreuung und Haushalt vor massive Herausforderungen und bringe sie an die Grenzen ihrer Kräfte. „Darunter leiden besonders die Kinder“, so Dannenberg. Deswegen sei es wichtig, auch für die Kitas eine Perspektive für die baldige Öffnung aufzuzeigen. Das Bildungsministerium müsse zügig entscheiden, wie die Kinder schrittweise in die Kitas zurückkehren können. 

Aus Sicht von Dannenberg wäre ein Stufenplan zunächst für die Drei-bis Sechsjährigen und danach für die Ein- bis Dreijährigen eine Möglichkeit. „Das Ansteckungsrisiko in den Kitas ist uns bewusst“, so Dannenberg. Abstands- und Mundschutzregelungen seien in Kitas kaum möglich. Daher müsse gesichert werden, dass nur gesunde Kinder Kita und Hort besuchen. Nötig seien zudem ein Hygieneplan, Handschuhe und Desinfektionsmittel. Zu klären sei auch die Reinigung und Desinfektion der Räume. 

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