Kita in Brandenburg: Zehn Kitas betreuen auch über Nacht

Potsdam - In Brandenburg gibt es derzeit zehn Kindertagesstätten, in denen Kinder auch übernachten können. Das geht aus einer aktuellen Antwort des Bildungsministeriums auf eine Anfrage der Abgeordneten Ina Muhß (SPD) hervor. Demnach gibt es in der Uckermark und in Frankfurt (Oder) jeweils zwei Übernachtungskitas, sowie je eine in Teltow-Fläming, Oder-Spree, Märkisch-Oderland, Barnim und Cottbus. In Potsdam bietet die private Villa Ritz eine 24-Stunden-Betreuung an.

Darüber hinaus teilt das Land mit, wie viele Kitas morgens oder abends länger geöffnet haben. Demnach begann zum Stichtag 1. März 2017 für landesweit 1596 von 1862 Kindertagesstätten der Kitatag vor 7 Uhr. 86 Einrichtungen hatten länger als bis 18 Uhr geöffnet.

Die Zahlen sind deshalb interessant, weil wie berichtet die Träger für eine bessere Finanzierung langer Betreuungszeiten streiten. Ende Mai demonstrierten sie vor dem Landtag für eine entsprechende Änderung im Kitagesetz – die nicht umgesetzt wurde. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) signalisierte aber im Parlament, dass sie bereit sei, noch in dieser Legislatur eine Lösung für das Betreuungszeitenproblem zu finden. Sie wolle in jedem Fall aber eine Umfrage bei den Jugendämtern abwarten, welche Betreuungszeiten in welchen Regionen benötigt werden.

In der Antwort auf die parlamentarische Anfrage weist das Ministerium nun erneut darauf hin, dass Kindertagesbetreuung eine kommunale Selbstverwaltungsaufgabe ist. Das Land beteilige sich durch Zuschüsse an den Betreuungskosten. Diese Zuschüsse erfolgten unabhängig von den Öffnungszeiten der Kitas. „Eine zusätzliche, auf Öffnungszeiten bezogene Förderung ist nicht geplant“, heißt es weiter.

Die veröffentlichten Informationen über Kita-Öffnungszeiten lassen zwar keine Rückschlüsse zu, wie die Öffnungszeiten von den Eltern tatsächlich genutzt werden, zeigen aber, dass der Bedarf nach langer Öffnung oder sogar Nachtbetreuung nicht nur in Städten da ist. Die Koalition hatte bislang gemutmaßt, dass der Bedarf in ländlichen Regionen nicht so groß sein dürfte. Die Träger widersprechen und verweisen auf die langen Fahrzeiten pendelnder Eltern.