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Die Kenia-Koalition will auch innovative Konzepte fördern (Symbolbild).

© dpa

Kenia-Koalition kündigt Pflege-Pakt an: 22 Millionen Euro für lokale Betreuungsangebote

Brandenburgs Regierung hat den "Pakt für Pflege" vorgestellt. Die Koalition will niedrigschwellige Pflegeangebote ankurbeln und innovative Konzepte fördern.

Potsdam - Brandenburgs Kenia-Koalition hat einen 22 Millionen Euro umfassenden „Pakt für Pflege“ vorgestellt. In Potsdam präsentierten die pflegepolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen, Günter Baaske (SPD), Carla Kniestedt (Grüne) und Roswitha Schier (CDU) ein Konzept, durch das 12,6 Millionen Euro direkt in die Kommunen gehen sollen, um das Entstehen weiterer, niedrigschwelliger Pflegeangebote anzukurbeln. Mit fünf Millionen Euro sollen innovative Konzepte in der Pflege gefördert werden. 

Günter Baaske (SPD).
Günter Baaske (SPD).

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„In Brandenburg werden 82 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt“, sage Baaske. Auch wenn Kinder weggezogen sind, müssten Nachbarn und Ehepartner in der Lage sein, die Pflege zu gewährleisten. Er erhalte als Landtagsabgeordneter oft Anrufe von Menschen, die gepflegt werden wollen, aber keine ambulante Pflegekraft mehr finden. „Es kann nicht sein, dass sich Pflegebedürftige vor Ort für einen Heimplatz entscheiden, weil die ambulante Pflege vor Ort nicht sichergestellt werden kann“, sagte Baaske. 

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Großer Bedarf an Pflegekräften

Die CDU-Abgeordnete Roswitha Schier betonte, dass Brandenburg im Jahr 2030 gut 50.000 Pflegekräfte benötigen werde. „Wir stehen vor der großen Herausforderung, gerade auch die ambulante und stationäre Pflege abzusichern“, sagte Schier. Sie hoffe, dass durch die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung mehr Menschen zu einer Tätigkeit in der Pflege bereit wären. 

Die Koalition wolle die Einführung einer generalistischen Ausbildung für Pflegeassistenten fördern. Zudem sollte die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse künftig schneller gehen. Dafür sollen die Stellen beim Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit aufgestockt werden, mit dem Ziel, in drei bis vier Wochen einen Berufsabschluss anerkennen lassen zu können. 

Roswitha Schier (CDU).
Roswitha Schier (CDU).

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Die Grünen-Abgeordnete Carla Kniestedt setzte sich dafür ein, dass auch Berufsabschlüsse von Flüchtlingen schneller anerkannt werden. Der pflegepolitische Sprecher der Linken, Ronny Kretschmer, nannte den Pflegeantrag der Kenia-Koalition dagegen „völlig unzureichend“. Während im Koalitionsvertrag noch 30 Millionen Euro jährlich für den Pakt für Pflege vorgesehen sind, fehle im vorliegenden Antrag der Koalition jegliche finanzielle Untersetzung. Die Linken setzten sich dafür ein, dass den Kommunen „ausreichend Mittel zur Verfügung zu stellen, um niedrigschwellige, im nachbarschaftlichen Umfeld verortete Netzwerke aufbauen zu können.“ 

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