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Hat einen engen Blick auf Deutschland - der Islam gehört für ihn nicht dazu: Der Spitzenkandidat der AfD in Brandenburg, Alexander Gauland.

© dpa

Keine Freunde des Islam: Probleme am rechten Rand

Die AfD hat mit ihrem Personal zu kämpfen: Auf der Kandidatenliste zur Landtagswahl ganz oben sind auch zwei Ex-Mitglieder der islamfeindlichen Rechtsaußen-Partei „Die Freiheit“ sowie ein Ex-Republikaner.

Potsdam - Der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) ist am Sonntag ein Einzug in den Landtag sicher – und sie kämpft doch mit ihrem Image und der Abgrenzung zum äußersten rechten Rand. Auf der Kandidatenliste zur Landtagswahl ganz oben sind auch zwei Ex-Mitglieder der islamfeindlichen Rechtsaußen-Partei „Die Freiheit“, die nach Erkenntnissen des bayrischen Verfassungsschutzes pauschale Ängste vor Muslimen schürt. Auf der Kandidatenliste stehen auch ein Ex-Republikaner und ein früherer Redakteur der Rechtsaußen-Postille Junge Freiheit, der auch schon bei der vom Verfassungsschutz als nationalliberal bis rechtsextrem eingestuften Partei „Bund Freier Bürger“ mitmachte.

AfD-Landeschef Alexander Gauland sieht darin kein grundsätzliches Problem: Er wolle „niemandem die Mitgliedschaft in der AfD verweigern, nur weil er kurzfristig Mitglied in der Partei ,Die Freiheit' war“. Zu seinen Grundüberzeugungen zählt Gauland aber auch den Satz: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Zudem stellte Gauland klar, er und die AfD würden sich „ausdrücklich nicht an Menschen mit rechtsextremem Gedankengut“, wenden. Diese hätten in seiner Partei nichts verloren.

Neben dem Spitzenpersonal sind es einzelne Personen und deren Verhalten in sozialen Medien, welche die Partei in Erklärungsnot bringen. Etwa Christof Hertkorn, Direktkandidat aus Oberhavel. Er teilt seine Ansichten mit extrem rechten Gruppen wie Pro NRW, der neurechten Zeitung „Blaue Narzisse“, der „German Defence League“ oder den „Identitären“. Letztere kommen aus dem Spektrum der aktionsorientierten Rechtspopulisten. Bei Facebook gefällt Hertkorn auch die Seite „Keine weiteren Asylantenheime in Deutschland“.

Für Ärger sorgte auch Axel Brösicke, Stadtverordneter in Brandenburg/Havel: Bis Donnerstag war er Fraktionschef im Stadtparlament und Kreischef der Partei. Nach Gaulands direkter Intervention ist damit jetzt Schluss. Im Videonetzwerk Youtube und bei Facebook hat Brösicke – angeblich ein Versehen – Lieder der Neonazi-Hooligan-Band „Kategorie C“ und des Neonazi-Rappers Patrick Killat alias Villain051 und dessen Projekts „A3stus“ positiv bewertet. Das Projekt wurde durch ein Musikvideo vor dem Asylbewerberheim in Berlin-Hellersdorf bekannt. Auf einem Bild, das Brösicke geteilt hat steht: „Ich bin nach 1945 geboren und schulde der Welt einen Scheiß.“ (SK/axf)

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