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Kaputte Spielplätze in Brandenburg: Vandalismus kommt Kommunen teuer zu stehen

Brandenburgs Spielplätzen werden immer wieder mutwillig beschädigt. Die Reparatur kostet allein die Stadt Potsdam mehrere Tausend Euro im Jahr.

Potsdam - Mehrere Hunderttausend Euro wenden Brandenburgs Kommunen jedes Jahr für die Instandhaltung ihrer Spielplätze auf. Ein Teil des Geldes fließt auch in die Beseitigung von Schäden, die durch Vandalismus entstanden sind. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

So investiert die Landeshauptstadt Potsdam jährlich fast 296.000 Euro in die Unterhaltung ihrer 145 öffentlichen Spielplätze. "Die Kosten für die Beseitigung kleinerer Vandalismusschäden betragen rund 3000 Euro pro Jahr", sagt Stadtsprecherin Christine Homann. Der Rückbau und die Entsorgung von stark zerstörten Geräten würden jährlich mit gut 500 Euro zu Buche schlagen. Massive Schäden mit Totalverlust seien durchschnittlich einmal pro Jahr festzustellen.

400.000 Euro investiert die Stadt Cottbus jedes Jahr in die Unterhaltung ihrer 71 Spiel- und 20 Bolzplätze. «Durch Vandalismus sind eher wenige Beschädigungen zu verzeichnen», sagt Stadtsprecher Jan Gloßmann. Größere Probleme machten Verschmutzungen durch Glasscherben, Zigarettenkippen und Hundekot.

"Auf einigen Spielplätzen, Bolzplätzen oder Skateranlagen kommt es wöchentlich zu Vandalismus", berichtet die Sprecherin der Stadt Oranienburg (Oberhavel), Eike-Kristin Fehlauer. Wie in Cottbus seien hier aber auch zertrümmerte Flaschen und hinterlassener Müll das größte Problem. Auch das Besprühen von Oberflächen sei an der Tagesordnung. «Das führt zu einem sehr hohen Reinigungs- und Reparaturaufwand», sagt die Stadtsprecherin. Insgesamt koste die Instandhaltung der 33 öffentlichen Spielplätze jährlich gut 40.000 Euro.

"Gelegentlich wurde auch mal ein Abfallbehälter mit Böllern gesprengt oder Klebstoff aus einer naheliegenden Baustelle auf einem Bolzplatz mit Kunststoff-Feld verteilt", schildert Fehlauer. Auch gebe es mutwillige Zerstörung nicht auf allen, dafür aber auf bestimmten Spielplätzen häufiger.

Rund 90.000 Euro muss die Stadt Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) jedes Jahr aufwenden, um Vandalismusschäden im Stadtgebiet und in den Ortsteilen zu beseitigen. Ein Teil der Summe fließt auch in die Instandsetzung mutwillig zerstörter oder beschmierter Spielgeräte. "Würde es den Vandalismus nicht geben, könnte das Geld in ganz andere Projekte fließen", sagt Stadtsprecher Jean Dibbert.

Die Möglichkeiten, Vandalismus an den Spielplätzen zu verhindern, sind Jean Dibbert zufolge begrenzt. Lediglich ein wachsames Auge engagierter Bürger könne helfen, solche Schäden in Zukunft einzudämmen. "Überhaupt müsste ein Umdenken in den Köpfen stattfinden", so der Stadtsprecher - gerade mit Blick auf die neuen Spielplätze, die jüngst auf dem Gelände der diesjährigen Landesgartenschau (Laga) entstanden ab November für die Bürger frei zugänglich seien.

Schadensbegrenzung können die Kommunen auch bei der Materialwahl betreiben. "Aus den Erfahrungen der letzten Jahre konnte die Stadt lernen und hat an einigen Spielgeräten Materialwechsel vorgenommen", sagt der Cottbusser Sprecher Gloßmann. Dadurch seien diese nun weniger angreifbar. Auch in Oranienburg werden Spielgeräte und die Tore der Bolzplätze in der Regel aus möglichst vandalismusresistenten Materialien angeschafft, wie Fehlauer berichtet. So würden Spielgeräte aus Robinienholz oder Edelstahl erworben, die schwer entflammbar und sehr stabil seien.

In Potsdam reagiert die Stadt mit mehr Kontrollen. "Auf den betreffenden Spielplätzen werden verstärkte Kontrollen durch den Spielplatzwart und das Ordnungsamt durchgeführt", sagt Sprecherin Homann. (dpa)

Christian Bark

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