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JVA Cottbus-Dissenchen: Gefangener begeht Selbstmord in der Zelle

Am dritten Tag seiner Untersuchungshaft hat sich ein 42-Jähriger das Leben genommen. Gegen ihn lag ein Haftbefehl wegen des Verdachts der Vergewaltigung sowie der Körperverletzung vor. 

Cottbus - In der Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen hat sich ein Gefangener das Leben genommen. Das teilte das Brandenburger Justizministerium am Sonntag (31.05.2020) mit. Der 42-Jährige wurden demnach am Samstagabend in seiner Einzelzelle leblos aufgefunden. Versuche von Gefängnismitarbeitern und Notarzt, ihn wiederzubeleben, blieben erfolglos. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei lägen keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vor, wie es vom Ministerium weiter hieß. Der Gefangene, gegen den ein Haftbefehl wegen des Verdachts der Vergewaltigung sowie der Körperverletzung vorlag, saß den Angaben zufolge erst seit drei Tagen in Untersuchungshaft.

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40. Suizid in Brandenburger Gefängnissen seit 2000

Bei einer Haftprüfung durch den Richter habe der Mann die Frage, ob eine Gefahr für eine Selbsttötung oder Selbstverletzung bestehe, explizit verneint, wie ein Sprecher des Ministeriums weiter sagte. Weil Erstinhaftierte wie der 42-Jährige potenziell als suizidgefährdet gelten, sei der Mann sicherheitshalber in einer kameraüberwachten Zelle untergebracht worden. Nach einem persönlichen Gespräch des Gefangenen mit einem Anstaltspsychologen habe sich kein Hinweis auf eine Suizidgefahr ergeben und der Gefangene sei am Freitag in eine reguläre Einzelzelle verlegt worden.
In Brandenburger Gefängnissen haben sich seit dem Jahr 2000 mehr als 40 Menschen das Leben genommen. Im vergangenen Jahr waren es nach Angaben des Justizministeriums zwei Menschen. Knapp 120 Suizidversuche gab es den Angaben zufolge seit dem Jahr 2000 bis einschließlich 2019. dpa

Silke Nauschütz

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