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In der JVA Brandenburg an der Havel hat sich im vergangenen Jahr ein Mann umgebracht.

© Tim Brakemeier/dpa (Symbolbild)

JVA Brandenburg/Havel: Ein Suizidfall in Brandenburger Gefängnissen

In der JVA Brandenburg hat sich ein Mann im vergangenen Jahr das Leben genommen. Dabei gibt es einige Maßnahmen in den Gefängnissen, um Selbstmorde zu verhindern.

Potsdam/Brandenburg/Havel - In Brandenburger Gefängnissen hat sich im vergangenen Jahr ein Häftling das Leben genommen. Der 56-Jährige saß in der Justizvollzugsanstalt Brandenburg/Havel in U-Haft, wie das Justizministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Zwei Insassen hatten außerdem versucht, sich zu das Leben zu nehmen. Im Jahr 2015 gab es sechs Suizide, 2016 waren es drei. 2017 kam es nach Angaben des Ministeriums zu keinem Selbstmord - allerdings zu vier Versuchen. In Brandenburger Gefängnissen sitzen derzeit 1289 Gefangene.

Gefängnismitarbeiter sollen Suizidgefährdung erkennen

Um Selbstmorde zu verhindern, seien in den Hafträumen Rufanlagen installiert, sagte Ministeriumssprecher Uwe Krink. Es sei in erster Linie Aufgabe der Gefängnismitarbeiter, Anhaltspunkte für eine Suizidgefährdung zu erkennen. Wird bei einem Insassen eine akute Suizidgefahr festgestellt, kann er in einen videoüberwachten Haftraum verlegt werden. Die Unterbringung sei dann auch von Psychologen oder Ärzte zu begleiten, sagte Krink.

Das Konzept "Suizidprävention im Brandenburgischen Justiz- und Sicherungsverwahrungsvollzug" sieht auch den Einsatz eines Suizidpräventionsbeauftragten vor. Derzeit werde die Besetzung dieses Postens geprüft, wie das Ministerium mitteilte.

In Berliner Gefängnissen war es bis Anfang November 2018 zu fünf Suiziden gekommen - darunter ein 39-Jähriger, der in der JVA Plötzensee einsaß. Der Mann hatte sich nur zwei Tage nach seinem Haftantritt getötet. (dpa)

Anna Kristina Bückmann

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