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Brandenburg: Jeder vierte Erzieher bricht Ausbildung ab Fachkräftemangel in Berlin verschärft sich

Berlin - Von Jahr zu Jahr gehen den Erzieherfachschulen in Berlin mehr Schüler verloren. Im aktuellen Studienzyklus betraf dies jeden vierten: Von zunächst über 3250 Anfängern kamen nur rund 2450 zum Ziel – ein Schwund von über 25 Prozent.

Berlin - Von Jahr zu Jahr gehen den Erzieherfachschulen in Berlin mehr Schüler verloren. Im aktuellen Studienzyklus betraf dies jeden vierten: Von zunächst über 3250 Anfängern kamen nur rund 2450 zum Ziel – ein Schwund von über 25 Prozent. Die Senatsverwaltung für Jugend bestätigte am Freitag entsprechende Zahlen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands.

Die hohe Abbrecherzahl ist von Bedeutung, weil Berlin unter einem akuten Erziehermangel leidet: Rund 2000 Kitaplätze können zurzeit nicht belegt werden, weil Personal fehlt. Viele Kitaträger nehmen weniger Kinder auf, als sie baulich dürften, weil Betreuungspersonal fehlt. Der Senat hatte schon 2015 das Schulgeld für die Erzieherfachschulen freier Träger übernommen, um mehr Interessierten den Weg zu ebnen.

Nach Recherchen des RBB geben viele Fachschüler sogar noch im dritten Ausbildungsjahr an, dass sie aus Geldmangel abbrechen wollen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert daher, dass Berlin sich stärker dafür einsetzt, dass auch Erzieherfachschüler ein Aufstiegsbafög bekommen, wie Kita-Referent Torsten Wischnewski-Ruschin sagte.

Bisher scheitert das Aufstiegsbafög daran, dass die Ausbildungsordnung der Berliner Erzieherfachschulen nicht die Bedingungen für die Zahlung eines Aufstiegsbafögs erfüllt. „Wir arbeiten an einer Lösung“, teilte die Sprecherin der Jugendverwaltung, Iris Brennberger am Freitag auf Anfrage mit. Die hohe Abbrecherquote habe allerdings auch damit zu tun, dass heute mehr Schüler mit der Ausbildung anfangen als früher, weil der Senat massiv dafür werbe. Manche merkten dann aber bereits im ersten Jahr, dass der Beruf nicht das Richtige für sie sei. Es seien auch Abiturienten unter den Abbrechern, die sich für ein Studium entschieden. Susanne Vieth-Entus

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