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Der Anteil der Reiserechtsfragen lag bei 20 Prozent (Symbolbild).

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Jahresbericht vorgestellt: Verbraucherschützer im Corona-Jahr mit Reiserecht beschäftigt

Reiserechtsfragen sind nach Angaben der Brandenburger Verbraucherzentrale stark gestiegen. Probleme bereiteten ungewollte Verträgen und betrügerische Angebote zur Geldanlage.

Potsdam - Im Corona-Jahr 2020 ist die Zahl der Anfragen rund um das Thema Reiserecht bei der Verbraucherzentrale Brandenburg deutlich gestiegen. 2020 sei es in 20 Prozent der insgesamt 56.000 Beratungen um Fragen zu Stornierungen, Gutscheinregelungen und Rückerstattung gegangen, sagte Christian A. Rumpke, Geschäftsführer der Brandenburger Verbraucherzentrale, am Montag in Potsdam bei der der Vorstellung des Jahresberichts 2020/2021. 2019 lag der Anteil der Reiserechtsfragen an der Zahl der Beratungen demnach nur bei 4 Prozent.

„Die Pandemie hat bestehende Fehler im System wie mit einem Brennglas verstärkt“, sagte Rumpke. Er kritisierte, dass die Reisebranche nach wie vor weitgehend auf Pump funktioniere, Reisende müssten in Vorkasse gehen. Käme das System wie in der Pandemie zum Erliegen, müssten Verbraucher teilweise über Monate oder sogar vergeblich ihrem Geld hinterherlaufen.

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„Die Vorkasse-Praxis im Reisegewerbe sehe ich kritisch“, betonte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Mit ihren Länderkollegen habe sie sich an die Bundesjustizministerin gewandt und eine stärkere Einschränkung von Vorkassegeschäften gefordert.

Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).
Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

© dpa

Probleme mit ungewollten Verträgen und Abzockern

In der Zeit der Corona-Pandemie gab es laut Verbraucherzentrale auch Probleme mit ungewollten Verträgen und betrügerischen Angeboten zur Geldanlage. Abzocker und Vertreter versuchten wieder vermehrt, Verbrauchern Verträge am Telefon unterzuschieben. Dabei ging es etwa um Energieversorgung oder Zeitschriftenabos, aber auch um Fake-Investitionen mit Kryptowährungen wie Bitcoin. Teilweise seien die Opfer um mehrere 10.000 Euro geprellt worden.

In diesem Jahr unterstützt das Ministerium die Verbraucherzentrale mit rund 2,3 Millionen Euro. Außerdem werden Mittel für Projekte zu den Themen Lebensmittel und Ernährung sowie Verbraucherschutz im Web bereitgestellt. (dpa)

Gudrun Janicke

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