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IHK fordert wegen Corona Liberalisierung: Geschäfte sollen sonntags öffnen dürfen

"Wege aus der Krise" haben die vier Industrie- und Handelskammern in Brandenburg und Berlin ihr Impulspapier genannt. Eine Forderung ist die Sonntagsöffnung, neben vielen anderen.

Potsdam - Damit Unternehmen in der Region die Coronakrise überstehen, fordern die vier Industrie- und Handelskammern in Brandenburg und Berlin Liberalisierungen bei den Ladenöffnungszeiten. Bis 2021 müsse eine unbürokratische Sonntagsöffnung ermöglicht werden, heißt es in dem Impulspapier „Wege aus der Krise“, das die vier Kammerchefs am Freitag in Potsdam vorstellten.

Sonntagsverkauf für einige überlebensnotwendig

Da coronabedingt auch viele Veranstaltungen ausfielen, seien die Anlässe, die bislang für eine Sonntagsöffnung nötig waren, vielfach hinfällig. In Brandenburg sind grundsätzlich sechs verkaufsoffene Sonntage pro Jahr erlaubt, in Berlin sind es bis zu zehn. „Wir müssen um jeden Sonntag kämpfen“, sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam, Mario Tobias. Für viele Geschäfte in den Innenstädten, die auch von Touristen besucht würden, sei es aber überlebensnotwendig, auch an Sonntagen auf freiwilliger Basis öffnen zu dürfen. Während der Pandemie ermöglichte die Brandenburger Landesregierung vorübergehend eine Öffnung am Sonntag – allerdings nur für Supermärkte und Geschäfte, die Waren des täglichen Bedarfs anbieten.

Forderungen an die Politik

Ebenfalls mindestens Ende bis 2021 sollen die für Hotels und Pensionen anfallenden Bettensteuern und Tourismusabgaben ausgesetzt werden, fordern die Kammern. Diese stellten „eine zusätzliche Belastung für die bereits schwer getroffenen Betriebe dar“, heißt es in dem Maßnahmepapier. Auch flexible Hygienekonzepte in Tourismus und Gastronomie seien nötig, um die Wirtschaft trotz Corona wieder in Schwung zu bringen. Die Politik müsse zudem die Digitalisierung voranbringen und in Verkehrsinfrastruktur investieren, um schnelle Wege für Lieferanten und Arbeitnehmer sicherzustellen, etwa zur geplanten Tesla-Fabrik in Grünheide (Oder-Spree).

Durch die Coronakrise ist der IHK-Konjunkturklimaindex für die Region im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 59 Punkte abgestürzt – den niedrigsten Wert seit 25 Jahren.

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