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Die Burg Rheinfels am Rhein. 

© Thomas Frey/dpa

Hohenzollern-Streit: Einigung um Burg Rheinfels wird 2021 umgesetzt

Der in Potsdam lebende Georg Friedrich Prinz von Preußen hatte vor Gericht mit der Stadt St. Goar einen Vergleich erzielt. Eigentlich sollte er schon am 1. Mai umgesetzt werden. Aber das klappte nicht.

St. Goar/Potsdam - Der Vergleich im Rechtsstreit zwischen dem Haus Hohenzollern und der Stadt St. Goar um die Burg Rheinfels wird ab 2021 umgesetzt. „Wir wollten damit eigentlich schon jetzt am 1. Mai beginnen, aber ab dem 1. Januar 2021 ist es leichter mit der Abrechnung“, sagte der Bürgermeister von St. Goar, Falko Hönisch (SPD), der Deutschen Presse-Agentur.

Dem Vergleich zufolge will die Kleinstadt am Rhein mit der Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung zusammenarbeiten, die sozial benachteiligte Jugendliche fördert. Unterstützt werden soll diese mit einem Euro des Eintrittspreises der Burgruine schräg gegenüber dem Loreley-Felsen. Seit etwa einer Woche kann das weitläufige Gemäuer trotz der Coronakrise wieder vor allem im Freien besichtigt werden.

In Normalzeiten rund 80.000 Burgbesucher pro Jahr

Die Burg war seit dem 19. Jahrhundert im Besitz der Hohenzollern. 1924 wurde die Stadt St. Goar Eigentümerin, mit der Auflage, das Gemäuer nicht zu verkaufen. 1998 schloss sie mit dem Hotel neben der Burgruine einen Erbpachtvertrag für 99 Jahre - mit der Option auf eine ebenso lange Verlängerung. Dagegen klagte Georg Friedrich Prinz von Preußen: Der Vertrag komme einem Verkauf gleich. In erster Instanz verlor der in Potsdam lebende Ururenkel des letzten deutschen Kaisers, in zweiter Instanz akzeptierte er den Vergleich und verzichtete somit auf die Burg aus dem 13. Jahrhundert.

Hönisch sagte, die Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung wolle schon in diesem Jahr auf eigene Kosten Projekte mit Mädchen und Jungen aus St. Goar unterstützen. In Jahren ohne Coronakrise zähle die Burg Rheinfels rund 80.000 Besucher. Inklusive dem ermäßigten Eintritt etwa für Kinder und Studenten, bei dem künftig nur jeweils 50 Cent für die Stiftung abgezweigt werden sollen, könnten so laut Hönisch jährlich um die 50.000 Euro für deren Projekte zusammenkommen. Zur Unterzeichnung des eigentlichen Vertrags würden Georg Friedrich von Preußen und seine Frau Sophie in diesem Sommer in St. Goar erwartet. dpa

Jens Albes

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