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HINTERGRUND: Wie der Bär aus Brandenburg verschwand

Die Zeit der Bären in der Mark ist lange vorbei. Der letzte Bär in Brandenburg-Preußen wurde 1741 zwischen den Dörfern Lübzin und Bergland nordöstlich von Stettin, welches seit 1719 zu Brandenburg gehörte, geschossen.

Die Zeit der Bären in der Mark ist lange vorbei. Der letzte Bär in Brandenburg-Preußen wurde 1741 zwischen den Dörfern Lübzin und Bergland nordöstlich von Stettin, welches seit 1719 zu Brandenburg gehörte, geschossen. Bereits 1770 ging es dem letzten Bären in Schlesien an den Pelz. In dieser Zeit muss es einen gewaltigen Ausrottungsfeldzug gegeben haben, denn Jagdberichte beschreiben, dass im Jahr 1700 noch 147 Bären erlegt wurden. Damals wurden große Raubtiere wie Braunbären oder Wölfe als Gefahr für die Viehherden und als Jagdkonkurrenten erbarmungslos bekämpft. In diese Zeit fällt auch der letzte Wolf Brandenburgs, der 1823 geschossen wurde.

Aus dem Spreewald ist bekannt, dass dort 1650 der letzte Bär, 1746 der letzte Elch und 1844 der letzte Wolf geschossen wurde.

Wenn auch der Bär im Gegensatz zu Berlin nicht zum Wappentier Brandenburgs geworden ist, so ist er doch stark mit der Geschichte des Landes verbunden. Kein geringerer als Albrecht I. (1100-1170), Gründer und erster Markgraf von Brandenburg, führte den Namen Albrecht der Bä“. Eine schlüssige Deutung des Namenzusatzes liegt allerdings nicht vor.

Die Bären sollten die Landesherren noch viele Jahrhunderte begleiten, so auch Kurfürst Joachim II. (1505 - 1571). 1522 hatte er in der Schorfheide in der Nähe des Grimnitzsees einen ernsten Kampf mit einem Bären. Dieser Kampf, den zwar der Bär verlor, der Kurfürst jedoch seine Beinkleider einbüßen musste, gab dem Forstrevier mit gleichnamigen Forsthaus Bärendikte zwischen Joachimsthal und Glambeck seinen Namen.

Literarisch wurde das Ereignis von Willibald Alexis in seinem Roman Die Hosen des Herrn von Bredow festgehalten. Auch Kurfürst Friedrich III. (1657-1713)., der spätere König Friedrich I. und jagdverrückt wie die meisten Landesherren hat häufig Bärenhetzen abhalten lassen. Über eine solche ist überliefert, dass „anfänglich ein Aur-Ochs mit einem Bären zusammengelassen wurde; der Bär konnte aber dem Aur-Ochsen nichts anhaben, sondern ward allemahl von ihm über sich geworfen“.mluv

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