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Maria Nooke, Brandenburgs Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur.

© picture alliance/dpa

Hilfe für ehemalige DDR-Heimkinder: Fast 20 Millionen Euro in Brandenburg ausgezahlt

Bis Antragsende Mitte 2021 meldeten sich im Land 2495 Menschen - viele von ihnen erlitten Behinderteneinrichtungen oder der Psychiatrie Gewalt.

Potsdam - In Brandenburg sind inzwischen fast 20 Millionen Euro Hilfen an ehemalige DDR-Heimkinder ausgezahlt worden. Bei der Stiftung Anerkennung und Hilfe von Bund, Ländern und Kirchen hätten sich bis zum Antragsende Mitte 2021 im Bundesland 2495 Menschen gemeldet, hieß es bei der Vorstellung des sechsten Tätigkeitsberichts der brandenburgischen Aufarbeitungsbeauftragten, Maria Nooke, am Montag in Potsdam. Sehr viele von ihnen hätten in Behinderteneinrichtungen oder der Psychiatrie Gewalt, Leid und Unrecht erlitten. Die Stiftung wurde Anfang 2017 gegründet.

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Bis Ende 2021 seien aus Stiftungsmitteln insgesamt rund 17,8 Millionen Euro Hilfen an rund 1700 Betroffene in Brandenburg ausgezahlt worden, hieß es. Bis Ende April 2022 sei die Summe auf 18,8 Millionen Euro für rund 1800 Menschen gestiegen. Die Beeinträchtigungen, die sie erlitten haben, reichten von der Kontrolle aller Lebensbereiche und der Abschottung von der Außenwelt, über einen autoritären Umgangsstil durch das Personal bis hin zu körperlicher Gewalt durch Schläge, Fixierungen oder Ruhigstellung durch Medikamente.

Bundesweit haben nach Stiftungsangaben bis Ende 2021 insgesamt 21.374 Betroffene finanzielle Anerkennungs- und Unterstützungsleistungen der Stiftung in Höhe von mehr als 220 Millionen Euro erhalten. Rund 62 Prozent der Betroffenen hätten ihren heutigen Wohnort auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik Deutschland und rund 38 Prozent auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, hieß es bei der Stiftung. Bis zum Ende der Stiftungslaufzeit Ende des Jahres werde mit finanziellen Unterstützungsleistungen für insgesamt 24.000 bis 24.500 Betroffene gerechnet. (epd)

Yvonne Jennerjahn

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