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Herbstferien 2020 in Deutschland: Warnung vor Ferienreisen in Corona-Risikogebiete

Kanzlerin Merkel: Jetzt sind die entscheidenden Tage und Wochen. Auch in Brandenburg steigen die Infektionszahlen wieder stark.

Potsdam/Berlin - Zum Start der Herbstferien ist die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus in Brandenburg in die Höhe geschnellt. 90 Neuinfektionen kamen am Freitag hinzu. Der Landkreis Oder-Spree ist nur noch wenig entfernt von schärferen Corona-Regeln. Dort lag die Zahl der neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei fast 32. Ab einem Wert von 35 wird die Maskenpflicht auf Büros und Gaststätten erweitert, sofern man nicht an einem festen Platz sitzt. Das besagt die neue Landesverordnung, die ab Sonntag gilt. In Cottbus wurde ein Restaurant nach zwei Corona-Fällen vorübergehend geschlossen, wie die Stadt am Freitag mitteilte.

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Die Stadt Potsdam warnt vor Reisen in gefährdete Regionen. „Wir appellieren an die Verantwortung der Potsdamerinnen und Potsdamer, dass sie keine touristischen Reisen in Risikogebiete unternehmen“, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN. Der Landrat des Kreises Spree- Neiße, Harald Altekrüger (CDU) appellierte angesichts der 100. Infektion im Kreis an die Bürger, vor allem Schüler: Sie sollten Abstand halten und Alltagsmaske tragen – gerade in den Herbstferien bei Urlaubsreisen oder Partys.

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Als Risikogebiet wird nun die komplette Stadt Berlin eingestuft. Damit ist das angekündigte Beherbergungsverbot für Berliner in Brandenburg nun offiziell in Kraft. Berliner und andere Gäste aus Hotspots in Deutschland mit mehr als 50 neue Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen können nicht mehr in der Mark übernachten, wie das Gesundheitsministerium in Potsdam am Freitag mitteilte. Das betrifft aber nicht Berufspendler, Tagesausflügler und Besucher. Auch wer einen negativen Corona-Test hat, der höchstens 48 Stunden vor Anreise gemacht wurde, darf übernachten. Berliner, die schon eingecheckt haben, können bleiben. „Wir befinden uns mitten in einer neuen Welle und damit in einer Zeit, in der man auf unnötige Reisen verzichten sollte“, so Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

Bundeswehr hilft bei Kontaktnachverfolgung

In den besonders betroffenen Großstädten sollen die Maßnahmen nachgeschärft werden. Das geht aus einem Acht- Punkte-Plan hervor, den Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Rathauschefs der elf größten deutschen Städte am Freitag in einer Videokonferenz beschlossen haben. Die Bundeswehr und das Robert Koch-Institut sollen zusätzliche Kräfte in Hotspots schicken, die vor allem bei der Kontaktnachverfolgung von Infizierten helfen sollen. Dieses Angebot soll bereits gelten, wenn in sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert werden. Zudem sollen Sperrstunden, Alkoholverbote und eine mögliche Ausweitung der Maskenpflicht helfen, die Corona-Welle zu brechen. 

Auf die Ballungsräume kommt es an

In den Ballungsräumen zeige sich, „ob wir die Pandemie in Deutschland unter Kontrolle halten können oder ob uns die Kontrolle entgleitet“, sagte Merkel. „Jetzt sind eben die Tage und Wochen, die entscheiden, wie Deutschland im Winter in dieser Pandemie dasteht.“ Komme der Anstieg der Infektionszahlen nicht spätestens binnen zehn Tagen zum Stillstand, seien weitere Beschränkungen, etwa in Restaurants, unvermeidlich. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) schließt deutlich weitergehende Einschränken als die ab Samstag geltende nächtliche Sperrstunde und Kontaktbeschränkungen nicht aus. 

(mit G. Ismar und dpa)

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