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Debatte. Die Berliner CDU will Handys an Grundschulen verbieten.

© M. Führer/dpa

Brandenburg: Handyverbot an Schulen? Berliner CDU will Smartphones verbannen

Berlin/Potsdam - Schon die Kleinsten haben heute ein Smartphone und bringen es auch mit in die Schule. Etwas, das die Berliner CDU-Fraktion nicht hinnehmen möchte und jetzt ein grundsätzliches Verbot von Handys an Grundschulen fordert.

Berlin/Potsdam - Schon die Kleinsten haben heute ein Smartphone und bringen es auch mit in die Schule. Etwas, das die Berliner CDU-Fraktion nicht hinnehmen möchte und jetzt ein grundsätzliches Verbot von Handys an Grundschulen fordert. Die Schulen und auch der Berliner Senat verstehen diesen Vorstoß nicht. „Bei uns gibt es bereits ein Handyverbot“, berichtet Harry Könnecke von der Vineta-Grundschule in Berlin-Mitte, „die Schüler dürfen die Telefone dabeihaben, sie müssen aber auf dem Schulgelände ausgeschaltet sein.“ Halten sich die Schüler nicht daran, werde das Handy eingesammelt, passiert das mehrmals, müssen die Eltern des Kindes das Handy in der Schule abholen.

Die CDU fordert, dass die Handys direkt am Eingang eingesammelt werden, findet, mit ausgeschalteten Telefonen sei es nicht getan. „Ich bin mir sicher, dass der Großteil der Eltern eine handyfreie Zone befürworten würde“, sagt Hildegard Bentele, bildungspolitische Sprecherin der CDU. „Von logistischen Hürden sollten wir uns nicht aufhalten lassen.“ Logistische Hürden, wie die Handys von mehreren Hundert Schülern einzusammeln und nach Schulschluss, der zu unterschiedlichen Zeiten ist, wieder zu verteilen. Im Idealfall würden die Handys ganz zu Hause bleiben: „Die meisten Kinder werden ohnehin gebracht und abgeholt“, so Bentele.

In Brandenburg hat der Landesschülerrat unlängst genau das Gegenteil gefordert: Das Verbot, Smartphones in der Schule zu benutzen, müsse aufgehoben werden. Ein vom Land ausgesprochenes, generelles Handyverbot gibt es an Brandenburger Schulen zwar nicht, häufig ist es jedoch untersagt, die Geräte im Schulhaus einzuschalten. Die Schulen regeln selbst, inwieweit elektrische Geräte genutzt werden dürfen – nämlich meist gar nicht, wie der Landesschülerrat kritisiert. Im Rahmen der von Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) ausgerufenen Digitalisierungskampagne im Klassenzimmer müsse es auch möglich sein, die eigenen Geräte einzusetzen.

Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom nutzen bereits über ein Drittel der Sechs- und Siebenjährigen ein Smartphone, bei den Zehnjährigen sind es 68 Prozent. Grundschüler mit Smartphone sind also keine Seltenheit mehr. Julia Kopatzki und Marion Kaufmann

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