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Update

Hacker-Angriff auf Politiker und Künstler: Auch Ministerpräsident Woidke ist betroffen

Hacker haben persönliche Daten Politikern fast aller Parteien veröffentlicht. Darunter sind auch private Facebook-Nachrichten von Brandenburger Politikern und die Privatadresse des Ministerpräsidenten.

Potsdam/Berlin - Unbekannte Hacker haben Medienberichten zufolge persönliche Daten und Dokumente von hunderten deutschen Politikern, anderen Prominenten und Journalisten im Internet veröffentlicht. Wie das rbb Inforadio und die "Bild"-Zeitung am Freitag berichteten, waren auch private Chats und Kreditkarteninformationen einsehbar. 

Wer für den Hack verantwortlich ist und mit welcher Absicht die Daten verbreitet wurden, ist demnach noch unklar. Betroffen sind, mit Ausnahme der AfD, alle Parteien im Bundestag: CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke und die FDP.

Handynummern und Adressen von Brandenburger Politikern veröffentlicht

Veröffentlicht wurden vor allem Kontaktdaten wie Handynummern und Adressen von Politikern aus dem Bundestag und zum Teil auch aus der Landespolitik. Aus Brandenburg wurden etwa Datensätze von fast der gesamten CDU-Fraktion sowie einzelnen Politikern von Linke, SPD und Grünen veröffentlicht. Ausgenommen sind die Abgeordneten der AfD-Fraktion.

In den Veröffentlichungen sind zum Teil auch äußerst persönliche Daten wie Privatadressen zu finden, etwa die von Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke. Von einem Großteil der Politiker, darunter auch Brandenburgs CDU-Chef Ingo Senftleben, wurden außerdem die privaten E-Mail-Adressen sowie Handynummern veröffentlicht. Besonders brisant: Von der SPD-Landtagsabgeordneten Klara Geywitz und dem CDU-Abgeordneten Rainer Genilke wurden auch zahlreiche private Facebook-Nachrichten publiziert. Darunter sind auch Absprachen mit Parteikollegen zu finden. "Das ist mir im Oktober aufgefallen, weil der Account nicht mehr nutzbar war", sagte Genilke am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Daraufhin habe ich einen neuen Account angelegt und der ist jetzt safe."

Die Dokumente sind laut dem rbb zum Teil mehrere Jahre alt. Das bestätigt auch CDU-Fraktionssprecher Martin Burmeister. "Darunter sind viele entweder bekannte oder bereits veraltete Angaben wie Adressen, Telefonnummern der Email-Adressen", sagte Burmeister. 

Politisch brisante Dokumente fanden sich demnach im Zuge einer ersten Durchsicht nicht. 

Veröffentlicht als Adventskalender auf Twitter

Laut dem Bericht wurden die Links zu den Leaks bereits vor Weihnachten auf einer Art Adventskalender auf einem Twitter-Account veröffentlicht. Dessen Inhaber beschreibe sich selbst mit Begriffen wie "Security Researching", Künstler, Satire und Ironie. 

Auf dem Account würden seit Sommer 2017 immer wieder persönliche Daten von mehr oder minder prominenten Personen veröffentlicht. Der Account gehöre zu einer Internet-Plattform, der Betreiber soll sich in Hamburg befinden.

Unter den Opfern des Hackerangriffs sind der "Bild"-Zeitung zufolge auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die Moderatoren Jan Böhmermann und Christian Ehring, Bands und Künstler wie der Deutsch-Rapper Materia und die Band K.I.Z, sowie Journalisten von ARD und ZDF. (mit AFP, dpa)

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