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GSG 9 kommt nach Brandenburg: Eliteeinheit soll im Kampf gegen Terror helfen

Berlin - Das Bundesinnenministerium will Kommandos der GSG 9 ins brandenburgische Ahrensfelde am nordöstlichen Berliner Stadtrand verlegen. Bislang ist die Antiterroreinheit der Bundespolizei in Sankt Augustin bei Bonn stationiert.

Berlin - Das Bundesinnenministerium will Kommandos der GSG 9 ins brandenburgische Ahrensfelde am nordöstlichen Berliner Stadtrand verlegen. Bislang ist die Antiterroreinheit der Bundespolizei in Sankt Augustin bei Bonn stationiert. Immer wieder hatten Fachpolitiker diskutiert, die GSG 9 auf mehrere Standorte zu verteilen. Zuletzt hieß es nach dem Amoklauf in München im Juli 2016, die Antiterrorpolizisten würden bei Großlagen im Bundesgebiet schneller gebraucht. Der neue Zweitstandort soll außerhalb Berlins liegen, meldete der „Behörden Spiegel“ am Dienstag.

Die GSG 9 ist die Elitetruppe der Bundespolizei, sie ist somit quasi das Spezialeinsatzkommando (SEK) des Bundes. Die SEK der Bundesländer werden immer dann gerufen, wenn mit bewaffneten Verdächtigen zu rechnen ist – bei Geiselnahmen, Razzien gegen organisierte Banden und der Suche nach Terroristen. Solche Einsätze werden wohl häufiger. Vor einer Woche konnte das Berliner SEK kein Team zu einem Einsatz in Hohenschönhausen schicken. Dort bedrohte ein 25-Jähriger offenbar Polizisten; der Einsatz endete mit tödlichen Schüssen durch Beamte. Das SEK nahm zu dieser Zeit drei Islamisten in Moabit fest, die dem Umfeld des Breitscheidplatz-Attentäters Anis Amri zugerechnet werden.

Schon 2015 wurde nach dem Attentat auf die „Charlie Hebdo“-Redaktion in Paris die Bundespolizei-Sondereinheit „BFE+“ gegründet. Diese Beamten sollen bei SEK- und GSG-9-Einsätzen helfen, sie sind ebenfalls in Ahrensfelde stationiert. Die GSG 9 war in Berlin mehrfach im Einsatz, etwa bei einer Razzia gegen eine arabische Großfamilie in Neukölln 2010. In Berlin verfügt das SEK über rund 100 Beamte, die BFE+ über ebenso viele. Die Personalstärke der GSG 9 ist nicht bekannt, sie dürfte insgesamt bei rund 400 Männern liegen. Hannes Heine

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