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Beamte der Bundespolizei führen bei einer großangelegten Razzia gegen eine mutmaßliche Schleuser-Bande einen Mann ab.

© Paul Zinken/dpa (Archiv)

Großeinsatz gegen Schleuserbande in Berlin und Brandenburg: Eine Frau in Teltow festgenommen

Bundespolizisten haben Wohnungen in Berlin und Brandenburg durchsucht. Auch ein Objekt in Teltow war darunter, eine Frau wurde dort festgenommen. 

Von Matthias Matern

Berlin/Potsdam - Bei einem Großeinsatz gegen eine mutmaßliche Schleuserbande haben Bundespolizisten in Berlin und Brandenburg vier Hauptverdächtige festgenommen. Die drei Männer und eine Frau stehen im Verdacht, in etwa 200 bislang ermittelten Fällen Scheinehen arrangiert zu haben, wie ein Sprecher der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur sagte. Außerdem wurden am Dienstagmorgen 47 Wohnungen in drei Bundesländern durchsucht. Auch ein Objekt in Teltow war darunter. Eine 51-jährige deutsche Frau wurde dabei festgenommen. Als Hauptbeschuldigte soll sie eine tragende Rolle bei der Vermittlung von Scheinehen gespielt haben, erfuhren die PNN von der Bundespolizei.

Wohnungen in Berlin und Brandenburg durchsucht

Mehr als 570 Beamte waren an dem Einsatz gegen die mutmaßliche deutsch-serbische Bande beteiligt. Laut Bundespolizei erfolgte der Großeinsatz im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin. Der überwiegende Teil der durchsuchten Wohnungen befinde sich in Berlin, hieß es. Aber auch in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen wurden Privatwohnungen durchsucht.

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Die Festnahmen erfolgten am frühen Morgen in den Berliner Stadtteilen Reinickendorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf sowie dem brandenburgischen Teltow. Nach Angaben des Sprechers handelte es sich um eine zwei deutsche Männer im Alter von 51 und 63 Jahren, eine 51-jährige deutsche Frau und einen 40 Jahre alten Serben.

Vorgetäuschte Ehen sollten Aufenthalt in Deutschland sichern

Die Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Banden- und gewerbsmäßigen Einschleusung von Ausländern laufen nach Angaben des Sprechers der Bundespolizei seit Oktober 2017. Durch die vorgetäuschten Eheschließungen hätten die Banden Menschen aus Pakistan, Nepal und Albanien einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland ermöglichen wollen. Bis zu 16 000 Euro sollen dafür jeweils gezahlt worden seien. "Das hat die Menschen teils auch in Abhängigkeiten gebracht", so der Sprecher.

Für die Scheinehen sollen die Beschuldigten fingierte Ehepartner vorwiegend aus dem süd- und osteuropäischen Raum vermittelt haben. Teilweise seien Heiratsurkunden aber auch komplett gefälscht worden, so der Vorwurf. Wie die Behörden auf die mutmaßliche Bande aufmerksam wurde, wollte der Sprecher aus "ermittlungstechnischen Gründen" nicht sagen.

"Wir erhoffen uns, bei den Durchsuchungen umfangreiche Beweismittel sicherzustellen", sagte eine Kollegin. Neben den Wohnungen der Hauptbeschuldigten, in denen die Festnahmen erfolgten, wurden auch Räume in Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow, Neukölln, Spandau, Mitte und Tempelhof-Schöneberg durchsucht. (dpa/PNN)

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