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Baubeginn der Mauer: Unter der Aufsicht von bewaffneten Volkspolizisten errichtete 1961 eine Ostberliner Maurerkolonne an der sowjetisch-amerikanischen Sektorengenze am Potsdamer Platz in Berlin eine Mauer. 

© dpa

Gedenken an die Opfer: Brandenburger Politiker erinnern an den Mauerbau vor 59 Jahren

Mit zahlreichen Kranzniederlegungen ist heute an die Opfer der deutschen Teilung erinnert worden. Die menschenrechtspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion schlug einen Bogen zu den aktuellen Ereignissen in Belarus.

Potsdam -  Mit Kranzniederlegungen für die Opfer an der deutsch-deutschen Grenze haben Brandenburgs Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke und Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) an den Bau der Berliner Mauer vor 59 Jahren erinnert. Die Menschen auf beiden Seiten der Mauer seien voneinander getrennt, Hoffnungen und Träume zerstört worden, sagte Liedtke am Donnerstag bei Gedenkveranstaltungen in Kleinmachnow und in Berlin-Zehlendorf. „Die DDR zeigte sich unverhüllt als das, was sie war - als Diktatur der SED und als ein Staat, der seine Bürger einsperrte und Fluchtversuche mit dem Tod bestrafte.“

Claus Peter Ladner (l-r), Vorsitzender der Fördergemeinschaft ·Lindenstraße 54·, Pete Heuer (SPD), Vorsitzender der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, Noosha Aubel (parteilos), Potsdamer Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Michael Stübgen (CDU), Minister des Innern und für Kommunales, und Ulrike Liedtke, Präsidentin des Landtages, gedenken des Mauerbaus vor 59 Jahren an der Glienicker Brücke.
Claus Peter Ladner (l-r), Vorsitzender der Fördergemeinschaft ·Lindenstraße 54·, Pete Heuer (SPD), Vorsitzender der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, Noosha Aubel (parteilos), Potsdamer Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Michael Stübgen (CDU), Minister des Innern und für Kommunales, und Ulrike Liedtke, Präsidentin des Landtages, gedenken des Mauerbaus vor 59 Jahren an der Glienicker Brücke.

© Soeren Stache/dpa

Woidke ergänzte, mit zunehmendem zeitlichen Abstand werde das Wachhalten der Erinnerung immer wichtiger. „Das sind wir all denen schuldig, die gegen die Mauer, gegen das Eingesperrtsein im eigenen Land auf die Straßen und Plätze gegangen sind und ihren Freiheitswillen lautstark nach draußen getragen haben.“ 

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Mittlerweile sei die Mauer schon länger weg, als sie bestanden habe. „In die Freude, die wir empfinden, weil wir diese Mauer überwunden haben, mischt sich unsere Trauer beim Gedenken an die Opfer, die an der Mauer gestorben sind.“

CDU-Politikerin sieht Bezüge zu Weißrussland

Die menschenrechtspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Barbara Richstein, schlug einen Bogen zu den aktuellen Ereignissen in Belarus. „Die Erinnerung an die Opfer der Deutschen Teilung aufrecht zu erhalten ist heute wichtiger denn je, wenn wir nach Belarus schauen“, sagte Richstein. „Freiheitsberaubung, Wahlbetrug und brutales Agieren einer Geheimpolizei sind Aktualität für die Menschen in Belarus. Wir stehen an ihrer Seite.“

Bemalte oder mit Farbe besprühte Teile der Berliner Mauer stehen auf einem Industriegelände nahe dem Hafenbecken am Teltowkanal. 
Bemalte oder mit Farbe besprühte Teile der Berliner Mauer stehen auf einem Industriegelände nahe dem Hafenbecken am Teltowkanal. 

© Soeren Stache/dpa

Die Landesvorsitzende der Grünen, Alexandra Pichl, forderte in diesem Zusammenhang EU-Sanktionen gegen das Regime in Belarus. „Ein enger Schulterschluss ist geboten, der nicht bei Bestürzung und Empathie stehenbleibt“, sagte Pichl. „Stattdessen müssen wir den Druck von der Straße um wirkungsvollen Druck von außen ergänzen und dabei helfen, das Regime von mehreren Seiten in die Zange zu nehmen.“

Der Tag des Mauerbaus sollte in Erinnerung rufen, dass Freiheitsrechte und Demokratie jeden Tag aufs Neue verteidigt werden müssten, sagte der Vize-Fraktionschef der AfD-Landtagsfraktion, Steffen Kubitzki. „Einen Staat, der sein eigenes Volk bespitzelt und mit Gewalt und Unterdrückung gegen Andersdenkende vorgeht, darf es nie wieder geben!“

Klaus Peters

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