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Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

© Ottmar Winter

Fuhrpark der Landesregierung: Nur Grüne fahren Elektroautos

Brandenburgs Kabinett setzt bei den Dienstwagen überwiegend auf Hybridfahrzeuge. Am kostengünstigsten ist das Justizministerium unterwegs.

Potsdam - Mehrere Minister und Staatssekretäre aus dem Potsdamer Kabinett sind noch immer mit Diesel-Dienstwagen unterwegs – allerdings kommt Brandenburgs Landesregierung bei der Umstellung ihrer Dienstwagenflotte allmählich voran. Das geht aus einer Antwort des Potsdamer Finanzministeriums auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten der Linke, Andrea Johlige, hervor. So fährt neben Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) nun auch Umweltstaatssekretärin Anja Boudon (Grüne) ein reines Elektrofahrzeug vom Typ Audi e-tron.

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) wechselte von einem VW Passat mit Benzinmotor, der pro 100 Kilometer Wegstrecke 5,3 Liter Benzin verbrauchte, im vergangenen Jahr auf einen hybrid angetriebenen VW Arteon, der nur noch 1,4 Liter pro 100 Kilometer verbraucht. Und Finanzministerin Katrin Lange (SPD) wechselte von einem dieselgetriebenen BMW730d, der 6,5 Liter Sprit pro 100 Kilometer fraß, auf einen Audi A8 60 TFSI e quattro, der mit 2,5 Litern Benzin pro 100 Kilometer deutlich weniger verbraucht.

Woidke in besonderem Dienstfahrzeug unterwegs

Andere haben dagegen ihre Fahrzeuge beibehalten: Neben Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der aber Personenschutz erhält und deswegen auch in einem besonderen Dienstfahrzeug unterwegs ist, sind die SPD-Ministerinnen Britta Ernst und Manja Schüle die letzten, die in einem reinen Diesel-Dienstwagen unterwegs sind. Alle anderen Minister fahren ein Hybridfahrzeug. Bei den Staatssekretären sind noch acht reine Diesel- oder Benzinfahrzeuge im Einsatz.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).

© dpa

Regierungssprecher Florian Engels ersetzte seinen dieselgetriebenen Audi A6 Avant, der 5,5 Liter pro 100 Kilometer verbraucht, im vergangenen Jahr durch ein Fahrzeug gleichen Typs. „Ein Elektrofahrzeug ist in der Anschaffung noch zu teuer“, sagte Engels auf Anfrage. Das zeigt sich auch beim Blick auf die jährlichen Kosten, die die einzelnen Ministerien für ihre Fahrzeuge abrechnen. 

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Während das Umweltministerium 2021 noch 6501 Euro Beschaffungskosten anmeldete, schlagen nach dem Fahrzeugwechsel von Vogel und Boudon dort nun 11 000 Euro jährliche Kosten zu Buche. Und das Gesundheitsministerium hat nach der Staatskanzlei, wo neben dem Ministerpräsidenten aber eine Ministerin, zwei Staatssekretäre und der Regierungssprecher personengebundene Dienstfahrzeuge haben, und dem Innenministerium mit 16 000 Euro die dritthöchsten Beschaffungskosten.

Justizministerin Hoffmann fährt kostengünstig

Insgesamt am kostengünstigsten unterwegs waren im vergangenen Jahr Brandenburgs Justizministerin Susanne Hoffmann (CDU) und ihre Staatssekretärin Christiane Leiwesmeyer: Statt dem bei Ministern üblichen 7er BMW hat sich die Ministerin für ein Hybridfahrzeug vom Typ BMW530e iPerformance entschieden. Für das Land fielen 2021 nur Beschaffungskosten von 5100 Euro und Spritkosten von 1256 Euro an, womit das Justizministerium unter allen Ministerien uneinholbar an der Spitze liegt. 

Dazu trägt vermutlich auch bei, dass sich die Ministerin und die Staatssekretärin im Unterschied zu manchen ihrer Kollegen oft nicht mit dem zugewiesenen Dienstwagen von zu Hause abholen lassen, sondern stattdessen mit ihrem privaten Fahrzeug zur Arbeit kommen.

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