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Brandenburg will die Impfkampagne beschleunigen.

© Sebastian Gollnow/dpa

Freigabe für weitere Berufsgruppen: Eine halbe Million mehr Impfberechtigte in Brandenburg

Auch Mitarbeiter im Lebensmittelhandel und Wahlhelfer sind nun impfberechtigt. Wenn die Inzidenz weiter sinkt, sind komplette Schulöffnungen vor den Sommerferien realistisch.

Potsdam/Berlin – In Brandenburg sind ab Mittwoch (19. Mai) rund 500 000 Menschen mehr impfberechtigt. Das Impfkabinett beschloss am Dienstag die Freigabe der Corona-Impfungen für alle Personen der Priorisierungsgruppe 3, wie das Innenministerium am Abend mitteilte. Damit können unter anderem Brandenburger, die im Lebensmitteleinzelhandel, in Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe, bei Medien und in besonders relevanten Positionen in Bereichen der kritischen Infrastruktur arbeiten, einen Impftermin vereinbaren. Auch Wahlhelfer können sich impfen lassen. 

Alle über 60 hatten bereits Anspruch auf einen Termin 

Bislang hatten nur rund 300 000 Personen aus der Gruppe 3 Anspruch auf einen Termin, darunter alle über 60-Jährigen und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, aber auch Polizisten, Feuerwehrleute und Mitarbeiter beim Katastrophenschutz. Die Impfungen für die neu hinzukommenden Berufsgruppen sind sowohl in Hausarztpraxen als auch in Impfzentren möglich. Das Impfkabinett folgte mit der Freigabe einer Empfehlung des zuständigen Steuerungsausschusses.

Debatte über Impfungen von Schülern 

Bund und Länder wollen mit einem Impfgipfel zudem eine rasche Impfung von jungen Bürgern einleiten. Bei den am 27. Mai geplanten Beratungen soll es nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) um die Impfungen von Kindern, Berufsschülern und Studenten gehen.  Kinder- und Jugendmediziner fordern, jungen Menschen schnell „wieder ein normales soziales Leben zu ermöglichen, damit sie sich normal entwickeln können“. Sie dürften keine Nachteile davon haben, dass sie noch nicht geimpft werden können, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, der „Rheinischen Post“. 

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Präsenzunterricht noch vor den Sommerferien?

Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hat unterdessen eine Öffnung der Schulen für den Präsenzunterricht noch vor den Sommerferien in Aussicht gestellt, sollten sich die Inzidenzzahlen positiv entwickeln. Die Entscheidung dazu werde in der kommenden Woche im Kabinett getroffen, so Ernst. Derzeit unterrichten die Schulen bis auf wenige Ausnahmen im Wechselmodell zwischen Präsenz- und Distanzlernen. Der Landesschülerrat begrüßte die Öffnungsüberlegungen grundsätzlich, sieht aber ein Problem bei der Einhaltung der Abstandsregeln. Vielerorts stünden nicht genügend Räumlichkeiten zur Verfügung.
Die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Kathrin Dannenberg, erneuerte ihre Forderung, bis zu den Sommerferien auf Noten zu verzichten: „Jedes Kind soll versetzt werden.“ Unterstützung kam von der Vize-Vorsitzenden des Landeselternausschusses, Nicole Graser. „Die Kinder zerbrechen unter dem Prüfungsstress“, sagte sie. 

Lockerungen nicht in allen Regionen möglich 

Zu Pfingsten wächst in Brandenburg die Chance auf Öffnungen. Am Dienstag lagen alle Landkreise und kreisfreien Städte unter 100 neuen Ansteckungen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Allerdings sind fünf Werktage unter 100 plus zwei Übergangstage notwendig, damit Lockerungen in Kraft treten. Sowohl in Cottbus als auch im Kreis-Elbe Elster war das am Dienstag noch nicht der Fall. Sollten am Freitag in Potsdam die Maßnahmen der Bundesnotbremse fallen und der Einzelhandel wieder ohne Testpflicht öffnen dürfen, plant die Stadt keine neue kommunale Testpflicht. (mit is/dpa)

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