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In der Gastronomie sind noch zahlreiche Jobs zu vergeben.

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Ferienjobs in Brandenburg: Handel und Gastronomie suchen Personal

Wer in der schulfreien Zeit in Brandenburg arbeiten will, hat derzeit gute Karten. Landesweit sind mehr als 400 Minijobs ausgeschrieben.

Potsdam - Während der Sommerferien gibt es in Brandenburg wieder zahlreiche Jobangebote für Schülerinnen, Schüler und Studierende. „Klassische Ferien- und Nebenjobs sind nach wie vor Zeitungsausträger, Regal-Auffüller, Produktionshelfer, Aushilfen in der Gastronomie, Werbetätigkeiten oder Büroaushilfen“, sagt Regina Wallau, Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg.

Besonders im Handel, der Gastronomie und im Logistikbereich fänden sich gute Möglichkeiten für einen Ferienjob, da in diesen Bereichen saisonal zusätzliche Arbeitskräfte gesucht würden. Derzeit sind landesweit 438 Minijobs in der Jobbörse der Agentur ausgeschrieben.

Zukunftswege austesten

Neben der Möglichkeit, Geld zu verdienen, könnten die jungen Leute dabei auch austesten, ob bestimmte Bereiche ein Zukunftsweg sein könnten - oder eben nicht. Ferienjobs als „bezahlte Praktika“ zu nutzen, sei eine gute Möglichkeit für Berufsorientierung. „Ausfälle durch Urlaube und erhöhte saisonale Bedarfe an Mitarbeitern wird es auch in diesem Jahr geben“, sagt Wallau.

„Besonders hoch sind die Chancen auf einen Ferien- oder Nebenjob aktuell bei den großen Lebensmittelfilialisten“, sagt Phillip Haverkamp vom Handelsverband Berlin-Brandenburg (HBB). Gesucht werde Personal vor allem für einfache Helfertätigkeiten. Die Branche vergüte durchschnittlich mit einem Stundenlohn von bis zu elf Euro.

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Laut Olaf Lücke, dem Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Brandenburg, spielt das Geld nicht immer eine übergeordnete Rolle. „Die Kollegen zahlen für ungelernte Aushilfskräfte teilweise einen Stundenlohn von bis zu 15 Euro“, berichtet er. Doch machten die Arbeitszeiten den jungen Leuten eher zu schaffen. Wochenend- oder Schichtarbeit sei wenig attraktiv. Darüber hinaus sei es in der Branche wichtig, die Leute längerfristig zu binden - also auch über die Sommerferien hinaus.

Besonders im Service suche die Gastronomie derzeit aber Ferien- oder Nebenjobber. Vor allem aber auch Fachkräfte. „Die Gastronomen haben die Häuser wieder voll und viel nachzuholen“, sagt Lücke mit Verweis auf die acht Monate lange, coronabedingte Zwangspause. Er könne es dem Personal nicht verdenken, wenn es sich während der Coronakrise beruflich umorientiert hätte.

Aushilfen keine Lösung für Mangel an Fachkräften

Dennoch hoffe die Branche, auch mit Blick auf die jüngsten Lockerungen, auf mehr Bewerber, auch auf Schüler und Studenten für Ferienjobs. „Wer arbeiten will, findet bei uns immer was“, sagt Olaf Lücke. Allerdings scheinen es seiner Einschätzung nach nicht mehr so viele junge Leute nötig zu haben, in den Ferien zu jobben. Die Gastronomen müssten sich also oft etwas einfallen lassen, um Mitarbeiter zu werben.

Und eine echte Lösung für den Mangel an Fachkräften sind temporäre Aushilfen ebenfalls nicht. „Ein Ferienjobber kann in der Regel keine Fachkraft ersetzen, diese hat per Definition eine Ausbildung oder langjährige Erfahrung“, sagt Wallau. Ähnlich sieht das Haverkamp vom Handelsverband. „Die Qualifizierung und Einarbeitung ist in der Kürze der Zeit nicht zu schaffen und bedarf häufig auch einer vorherigen Ausbildung“, sagt er. (dpa)

Christian Bark

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