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Brandenburg: Fall Franziska: Mutter aus Haft entlassen

Ihr Lebensgefährte bleibt weiter im Gefängnis

Cottbus - Die Mutter, die ihre 13-jährige Tochter Franziska gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten monatelang versteckt und möglicherweise auch gefangen gehalten hat, ist wieder frei. Die 52-jährige Frau aus Groß Schacksdorf (Spree- Neiße) sei aus der Untersuchungshaft entlassen worden, bestätigte eine Sprecherin der Cottbuser Staatsanwaltschaft: „Die Haftgründe Verdunklungs- und Wiederholungsgefahr bestehen nicht mehr, weil die Mutter keinen Kontakt mit der Tochter, die sich in Obhut des Jugendamtes befindet, haben darf.“ Der 46-jährige Lebensgefährte, dem wie der Mutter Kindesentziehung in einem schweren Fall sowie sexueller Missbrauch vorgeworfen wird, bleibe in Haft.

Das Kind war am 5. Oktober 2017 angeblich verschwunden und erst vor wenigen Wochen bei einer Durchsuchung der Wohnung ihrer Mutter entdeckt worden. Die Eltern hatten der Öffentlichkeit Sorge um das Mädchen vorgegaukelt. Sie hielten sein Foto in Kameras und baten die Bevölkerung um Mithilfe. Die Eltern verwiesen auch auf einen handschriftlichen Brief, in dem ihre Tochter angeblich mitteilte, dass sie es im Heim nicht mehr aushalte. Die Ermittler schließen nicht aus, dass das Kind den Brief auf Anweisung der Eltern schreiben musste. Hintergrund könnte auch der bislang erfolglose Versuch der Mutter sein, das Sorgerecht für die 13-Jährige und ihre jüngere Schwester wiederzubekommen. Das wurde ihr vor neun Jahren entzogen, weil es viele Schwierigkeiten in der sozial schwachen Familie gab und der eigentliche Kindesvater Alkoholprobleme hatte.

Weiteres zum Stand der Ermittlungen wollte die Justiz aus Gründen des besonderen Persönlichkeitsschutzes des minderjährigen Opfers nicht machen. dpa

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