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Erste glatte Straßen in Brandenburg. Am Wochenende droht ein Schneechaos in Teilen des Landes.

© Patrick Pleul/dpa

Extremwetter: Höchste Warnstufe - Land wappnet sich für Wintersturm

Im Norden und in der Mitte Deutschlands droht am Sonntag das reinste Winterchaos - heftige Schneefälle und gefrierender Regen sind angekündigt. Feuerwehr und Räumtrupps rechnen mit Extremsituationen.

Potsdam/Offenbach  - Eisige Kälte, Schneestürme und Glatteis: In Teilen Deutschlands sind die Einsatzkräfte bereit für einen der größten Einsätze seit Jahren. Bis in die Nacht zum Montag hinein ist laut Deutschem Wetterdienst (DWD) mit extremem Schneefall und Schneeverwehungen in Teilen Deutschlands zu rechnen. Straßen und Schienenwege könnten nicht mehr befahrbar sein. Einzelne Zugverbindungen wurden bereits vorsorglich gesperrt - allerdings nur in der Mitte und im Norden des Landes.

Erste glatte Straßen in Brandenburg

Meldungen von Unfällen gab es am Samstag zunächst noch nicht. In Brandenburg meldete die Polizei aber am Mittag, dass Autofahrer bereits mit vereinzelt glatten Straßen rechnen müssten. Viele Menschen schienen sich an die Unwetterwarnungen zu halten, etwa im verschneiten Harz, den Ausflügler am Samstag weitgehend mieden. „Wir stellen erfreut fest, dass die meisten Menschen die Unwetterwarnungen ernst genommen haben und sich heute nur wenige auf den Weg zu uns in den Oberharz gemacht haben“, schrieb etwa die Polizei Goslar auf Facebook.  In Brandenburg gab es bi zum Samstagnachmittag vorerst keine Probleme. Autofahrer mussten zwar vereinzelt bereits mit Glätte rechnen, aber es sei alles nicht dramatisch, sagte eine Sprecherin des Lagedienstes des Polizeipräsidiums auf Anfrage. Sie appellierte an die Autofahrer, vorsichtig und den Witterungsbedingungen entsprechend vorsichtig zu fahren. Für Samstagabend hat der Deutsche Wetterdienst einen Wintereinbruch mit starken Schneefällen vor allem im Landessüden angekündigt.

Innenministerium appelliert, möglichst zu Hause zu bleiben

Das Brandenburger Innenministerium hat an die Bürger appelliert, möglichst zu Hause zu bleiben, um Unfälle zu vermeiden. Auf nicht notwendige Fahrten und Gänge sollte verzichtet werden, hieß es. Nach Angaben des Ministeriums sind Feuerwehren und Leitstellen vollständig einsatzbereit und auf eventuelle Extremwetterlagen eingestellt. Bei Bedarf könnten jederzeit Maßnahmen des Katastrophenschutzes über das Koordinierungszentrum im Innenministerium geleitet werden. Auch die Straßenmeistereien - sie übernehmen den Winterdienst auf Autobahnen - stehen nach Angaben der zuständigen Autobahn GmbH in Alarmbereitschaft.

Temperaturen mit örtlich unter -9 Grad Celsius 

Festgefahrener Schnee oder überfrierende Nässe könnten zu Glätte führen, warnte der Deutsche Wetterdienst. In der Nacht zu Sonntag komme von Süden her Schnee. Im Südwesten und in Teilen von Potsdam-Mittelmark könnten bis Sonntagmittag 10 bis 15 Zentimeter Neuschnee, bis in die Nacht zum Montag lokal um 20 Zentimeter fallen. Nach Angaben der Meteorologen können teilweise unwetterartige Schneeverwehungen nicht ausgeschlossen werden. Mit mäßigen Frost von minus 5 bis minus 9 Grad, aber auch lokal kälter, müsse gerechnet werden, hieß es weiter. Zu Wochenbeginn soll es dann weiter frostig bleiben. Die Temperaturen bleiben zunächst konstant im Minusbereich, sinken dann aber weiter bis auf 14 Grad unter Null.

In Teilen Nordrhein-Westfalens, Niedersachsens und Sachsen-Anhalts galt bereits an diesem Samstag die Höchste Warnstufe des DWD. In der Nacht rechneten die Meteorologen von Westen nach Osten von Bocholt bis Magdeburg mit starkem Schneefall und extremen Schneeverwehungen. In weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Sachsen soll es Glatteis geben. Am Alpenrand gab es Warnungen vor schweren Sturmböen, im Norden und der Mitte vor Sturm- und Windböen.

Meteorologen rechnen örtlich mit Schneechaos bis Montag

Die Meteorologen rechnen bis in die Nacht zum Montag mit Schneechaos. In der nördlichen Mitte Deutschlands sei mit 15 bis 40 Zentimeter Neuschnee und Schneeverwehungen bis über einen Meter zu rechnen.
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Die Bahn setzte ihre Schneeräumtrupps in Bereitschaft, warnte aber trotzdem vor möglichen Zugausfällen. Vorsorglich wurden am Samstag und Sonntag alle Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Kiel, Hamburg und Lübeck sowie zwischen Hamburg und Westerland gestrichen. Ebenfalls von den Anpassungen betroffen war die Verbindung zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund/Binz. Auch im Regionalverkehr etwa in Nordrhein-Westfalen war mit Beeinträchtigungen zu rechnen.

Mildes Wetter im Süden Deutschlands

Weniger Sorgen machen müssen sich die Menschen im Süden, wo der DWD deutlich mildere Temperaturen vorhergesagt hatte. Auch wenn sich das Wetter zumindest in Bayern am Samstag nicht ganz so gegensätzlich entwickelte wie erwartet. „Wenn man vom äußersten Norden und dem äußersten Süden absieht, ist es überall recht einheitlich, dicht bewölkt und zwischen vier und acht Grad“, sagte ein Meteorologe des DWD. Rund um Hof in Oberfranken habe es geschneit, während die Temperaturen am Alpenrand zweistellige Werte erreichten. Das vorhergesagte frühlingshafte Wetter in Alpennähe trat aber nicht ein. „Es fehlt so ein bisschen die Sonneneinstrahlung, sonst wäre es mit Sicherheit Richtung 15 Grad geworden“, erläuterte der Fachmann.

Gudrun Janicke

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