Extremistische Texte: Brandenburgs Polizei schickt dutzende Lieder auf den Index

Potsdam - Das Landeskriminalamt (LKA) Brandenburg ist seit vielen Jahren Vorreiter im Kampf gegen extremistische Musik. Allein im Jahr 2018 hat das LKA 60 Titel bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) zur Indizierung angeregt, teilte Brandenburgs Innenminister Karl-Hein Schröter am Freitag mit.

Der Großteil der Indizierungsverfahren im Jahr 2018 betraf mit 58 Tonträgern rechtsextremistische Musik. Lediglich zwei Verfahren wurden gegen linksextremistische Musik angeregt.

16 rechtsextremistische Tonträger - brandenburgische Band sind dabei nicht vertreten - sind bereits im Laufe des Jahres auf dem Index gelandet, 42 Verfahren sind noch nicht abgeschlossen.

„Brandenburgs Polizei ist im zurückliegenden Jahr erneut aktiv und konsequent gegen den Missbrauch von Musik durch Extremisten vorgegangen. Dabei hat sie im Kampf gegen Hassmusik wieder qualitativ hochwertige Arbeit abgeliefert und damit erneut ein deutliches Signal an all diejenigen gesendet, die seit Jahren versuchen, vor allem Jugendliche über die Musik mit skrupelloser Hetze und Gewaltverherrlichung zu ködern. Nur mit Aufklärung und konsequentem Eingreifen des Rechtsstaates gelingt es uns, junge Menschen vor diesem Lockmittel zu schützen“, so Schröter.

Bundesweiter Spitzenreiter

Seit 2004 hat das LKA insgesamt 896 Tonträger bei der BPjM vorgelegt. Rechtsextremistisch waren davon 796, gewaltverherrlichend 54 und linksextremistisch 46.

Doch nicht nur Musik wird dem BPjM vorgelegt. Das LKA hat ein YouTube-Video mit dem Titel „Babelsberg Jagen“ zur Indizierung vorgelegt. In diesem Clip wird offen zur Gewalt gegenüber Anhängern des Fußballclubs „SV Babelsberg 03“ aufgerufen, teilte das Innenministerium mit. Eine Entscheidung steht noch aus.