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Ein Waldbrand im vergangenen Jahr Anfang Juni in der Nähe von Jüterbog (Teltow-Fläming).

© Julian Stähle/dpa (Archiv 2019)

Extreme Trockenheit: Hohe Waldbrandgefahr in Brandenburg

Allein in den vergangenen drei Monaten bereits mehr als 100 Waldbrände in Brandenburg registriert. 

Potsdam - Die Waldbrandgefahr in Brandenburg steigt wegen der extremen Trockenheit im Land weiter an. Nach Angaben des Umweltministeriums wurden von März bis Mitte Mai dieses Jahres mehr als 100 Waldbrände gezählt. Insgesamt 14 Hektar Wald wurden dadurch geschädigt, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte. In fast 20 Prozent bestehe der Verdacht der Brandstiftung. Brandenburg sei mit Abstand das Bundesland mit den meisten Waldbränden, erklärte Minister Axel Vogel (Grüne). In vier von 14 Landkreisen wurde am Mittwoch Gefahrenstufe vier von fünf ausgerufen, wie das Umweltministerium auf seiner Internetseite mitteilte. In den restlichen Kreisen herrscht Warnstufe drei (mittlere Gefahr).

Sensoren melden Rauch über den Wipfeln

In den Jahren 2018 und 2019 mussten die Feuerwehren laut Ministerium jeweils mehr als 400 Mal ausrücken. Im Jahr 2018 fielen bei 121 Waldbränden bis Ende Mai rund 47 Hektar zum Opfer, 2019 waren es in 106 Waldbränden mehr als 40 Hektar.

Eine neue Waldbrandzentrale in Wünsdorf (Teltow-Fläming) verhindert nach Angaben von Vogel durch schnelles Alarmieren der Feuerwehren die Ausbreitung der Brände. Demnach geht ab Gefahrenstufe 3 eine automatisierte Früherkennung in Betrieb. Hochauflösende Sensoren registrieren die Rauchwolken über den Baumkronen und melden dies an eine der Waldbrandzentralen im Land. Im kommenden Jahr soll in Eberswalde (Barnim) eine neue Überwachungszentrale ans Netz gehen.

Entscheidend bleibt nach Ansicht des Ministers die Vorbeugung durch konsequenten Waldumbau. Es brauche dringend Strategien zur Anpassung der Wälder an die zunehmenden Extremwetterereignisse, erklärte Vogel. Deshalb soll der Umbau hin zu mehr naturnahen Laubmischwäldern vorangetrieben werden. Waldbrandgebiete sollen wiederaufgeforstet werden und auf früheren Kiefernmonokulturen stabile Mischwälder entstehen. Dafür stünden in diesem Jahr 4 Millionen Euro bereit. (dpa)

Silke Nauschütz

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