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Brandenburg: Ex-Minister Günther Krause vor Prozess? Anklage wegen Insolvenzverschleppung

Potsdam - Nach der Pleite seines Unternehmens muss sich der frühere Bundesverkehrsminister Günther Krause möglicherweise vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Potsdam habe beim Amtsgericht Anklage wegen Insolvenzverschleppung, Bankrotts und Untreue erhoben, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag.

Potsdam - Nach der Pleite seines Unternehmens muss sich der frühere Bundesverkehrsminister Günther Krause möglicherweise vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Potsdam habe beim Amtsgericht Anklage wegen Insolvenzverschleppung, Bankrotts und Untreue erhoben, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag. Nun muss das Amtsgericht über die Eröffnung des Prozesses entscheiden. Die Unternehmensberatung von Krause war im Frühjahr 2016 in die Insolvenz gegangen. Nach seinen Angaben war ihm damals wegen des Russland-Embargos ein Großauftrag weggebrochen. Krause erklärte am Freitag, die Verbindlichkeiten der Firma summierten sich auf 820 000 Euro. „Ich werde gemeinsam mit meinem Anwalt nachweisen, dass genügend Kapital zur Deckung der Forderungen vorhanden ist“, sagte der 64-Jährige.

Laut Staatsanwaltschaft hatte Krause aber nie selbst einen Antrag auf Insolvenz für seine Firma Information-Beratung-Projektentwicklung GmbH (IBP) gestellt. Diese sei vielmehr von Gläubigern beantragt worden. Die Anklage werfe Krause zudem Untreue in 43 Fällen vor, weil er Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung nicht gezahlt haben soll.

Krause hatte nach der Wende den Einheitsvertrag mitverhandelt und -unterschrieben. Nach seinem Rücktritt als Bundesverkehrsminister der CDU im Jahr 1993 wegen mehrerer Affären hatte er sich aus der Politik zurückgezogen. dpa

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