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In Brandenburg waren im September 98.696 Arbeitslose gemeldet.

© dpa (Symbolbild)

Erwerbslosigkeit in Brandenburg: Arbeitslosigkeit sinkt auf Rekordtief

Die gute Konjunktur beflügelt den Arbeitsmarkt in Brandenburg. Deshalb liegt die Erwerbslosigkeit im Land so niedrig wie noch nie seit 1990.

Potsdam - Die Arbeitslosigkeit in Brandenburg ist 2015 auf das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung gesunken. Im Jahresdurchschnitt waren 114 900 Frauen und Männer erwerbslos gemeldet, das entspricht einer Quote von 8,7 Prozent, wie die regionale Arbeitsagentur am Dienstag mitteilte. Im Jahr zuvor lag sie bei 9,4 Prozent.

Allerdings: mehr Langzeitarbeitslose

Die gute Konjunktur habe sich besonders auf Einstellungen von Unternehmen im Berliner Umland positiv ausgewirkt, sagte die Geschäftsführerin der Agentur, Jutta Cordt, in Berlin. Auch der weiterhin anhaltende Wegzug von Menschen aus Brandenburg führe zu einer niedrigeren Erwerbsquote. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, vor allem Ältere, nehme allerdings kontinuierlich zu: 42 Prozent aller Erwerbslosen seien seit mehr als einem Jahr ohne Arbeit.

Die große Zahl ankommender Flüchtlinge wird sich in diesem Jahr bei den Arbeitsagenturen voraussichtlich nur relativ schwach bemerkbar machen. In Brandenburg dürften 2016 rund 4000 Flüchtlinge in der Arbeitslosenstatistik auftauchen, sagte Holger Seibert vom agentureigenen Forschungsinstitut IAB. Die Prognose geht für dieses Jahr von einer stabilen Arbeitslosenzahl aus. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten dürfte hingegen um gut 12 000 oder 1,5 Prozent auf rund 816 000 steigen.

Zahl der Arbeitslosen stieg im Dezember

Im Monat Dezember stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zu November um 0,2 Punkte auf 8,3 Prozent. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen erhöhte sich um 3274 auf 110 137. Das waren jedoch 8159 weniger als vor einem Jahr. Nach den Daten der Arbeitsagentur landete Brandenburg im Dezember unter den 16 Bundesländern auf Platz 12.

Cordt sprach von einem saisontypischen Zuwachs der Arbeitslosigkeit, bedingt durch die geringe Nachfrage nach Arbeitskräften auf dem Bau und in der Landwirtschaft. Im Dezember waren den Behörden 16 922 offene Arbeitsstellen gemeldet, 4868 mehr als im Dezember 2014. (dpa)

Bernd Röder

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