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In Sachen Bildung hat Brandenburg erneut schwach abgeschnitten (Symbolbild).

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Update

Ernüchternder "Bildungsmonitor": Brandenburg auf dem vorletzten Platz

Nach einer aktuellen Studie ist das Land im bundesweiten Vergleich im Bereich Bildung auf den vorletzten Platz abgerutscht. Insbesondere bei der Digitalisierung sehen die Forscher Schwächen.

Potsdam - Brandenburg ist nach der aktuellen Studie der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) im bundesweiten Vergleich im Bereich Bildung auf den vorletzten Platz abgerutscht. Im vergangenen Jahr lag das Land im „Bildungsmonitor“ auf Platz 14 der 16 Bundesländer. Spitzenreiter blieb in der aktuellen Studie wie im Vorjahr Sachsen, vor Bayern, Hamburg und Thüringen, wie die INSM am Mittwoch mitteilte.

Schwächen sehen die Forscher in Brandenburg insbesondere bei der Digitalisierung: Die Verfügbarkeit von Breitband an den Schulen sei gering und der Zugang zur Weiterbildung der Lehrkräfte unterdurchschnittlich.

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Bemängelt wird außerdem, dass die Zahl der Hochschulabsolventen gemessen an der Zahl der in Brandenburg lebenden Akademiker niedrig sei und vergleichsweise wenige Habilitationen abgeschlossen würden. Auch die Erfolgsquote in den Abschlussprüfungen der dualen Ausbildung sei sehr niedrig. Zudem würden viele Grundschüler verspätet eingeschult und der Anteil der vorzeitig abgebrochenen Ausbildungsverträge sei hoch.

Geringer Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg

Positiv wird in der Studie dagegen vermerkt, dass der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg in Brandenburg gering sei. Vergleichsweise viele Schüler erreichten in Kompetenztests die Mindeststandards und viele Berufsschüler würden in Fremdsprachen unterrichtet.

In der Studie wird nach INSM-Angaben „explizit eine bildungsökonomische Sichtweise eingenommen“. Es geht zum Beispiel darum, inwieweit das jeweilige Bildungssystem zur Fachkräftesicherung beiträgt, aber auch um Bildungsgerechtigkeit, also den Zugang zu Bildung. 

Verglichen werden Ergebnisse aus Vergleichstests von Schülerinnen und Schülern aber auch statistische Daten, etwa, wie viel Geld ein Land pro Schüler ausgibt, wie das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern oder wie hoch der Anteil jüngerer Lehrer ist. Auch Schul- und Azubi-Abbrecherquoten werden untersucht. 

Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg, Alexander Schirp, sprach von einem „Weckruf“. „Durch Corona könnte das Land den Anschluss verlieren, insbesondere bei den Leistungen der Schülerinnen und Schüler“, mahnte er. Die Aufgabenliste für die Politik sei lang: „Sie muss die Anbindung der Schulen an das digitale Breitband-Netz ebenso verbessern wie die Vorbereitung der jungen Menschen auf das Arbeitsleben.“ (dpa)

Klaus Peters, Jörg Ratzsch

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