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Erfolg für Polizei und Zoll: Heroin im Millionenwert hinter der Rückbank

Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Drogenhändlern und der Polizei. "Diesmal waren wir die Katze", sagte ein Zollbeamte bei der Präsentation eines spektakulären Drogenfundes - der nur aufgrund geschulter Augen aufgedeckt wurde.

Frankfurt (Oder) - Beamte von Polizei und Zoll haben am vergangenen Dienstag (22. Januar) in Brandenburg 60 Kilo Heroin mit einem Verkaufswert von sieben Millionen Euro beschlagnahmt. Das Rauschgift wurde in einem aus Polen eingereisten Auto bei einer Kontrolle auf der A11 in Richtung Berlin entdeckt, wie Sprecher des Hauptzollamtes Frankfurter/Oder und der Bundespolizei am Freitag sagten. Der 63 Jahre alte Fahrer sei festgenommen worden. Nach dessen Angaben sei er auf dem Weg in die Niederlande gewesen.

Der Drogenfund sei in diesem Ausmaß für die Region außergewöhnlich, sagte Sven Brenner, Leiter des Hauptzollamtes Frankfurt (Oder). Hauptweg für Drogenschmuggler sei die sogenannte "Balkanroute" durch Südeuropa.

Im vergangenen Jahr seien in dem Bereich des Hauptzollamtes 8,3 Kilo Rauschgift beschlagnahmt worden, 2017 seien es zwölf Kilo gewesen. Ins Netz gehen dem Zoll in der deutsch-polnischen Grenzregion vor allem Zigaretten, Alkohol und illegale Böller. So seien allein 2017 18,8 Tonnen Böller beschlagnahmt worden.

Ein geübter Blick

Der gemeinsamen Streife von Polizei und Zoll waren bei der Routinekontrolle auf der Raststätte Buckowsee Unregelmäßigkeiten im Inneren des Fahrzeugs aufgefallen. Die Beamten hätten daraufhin Verdacht geschöpft und das Auto genauer unter die Lupe genommen. Dabei entdeckten sie in einem eigens eingerichteten Hohlraum unter der Rückbank das in dutzenden Päckchen verstaute Heroin.

Selbst für minimale Veränderungen in Fahrzeugen, etwa bei nicht passenden Schrauben, hätten die Fahnder ein geschultes Auge, sagte Siegmund Poloczek, der für die Kontrollen der Verkehrswege im Bereich des Frankfurter Hauptzollamtes verantwortlich ist. Ob der festgenommene Fahrer über seine Schmuggelware Bescheid wusste, sagte die Polizei nicht. Man gehe aber davon aus, dass der Kurier von den Drogenhändlern aus der Ferne beobachtet worden sei. "Schmuggelbekämpfung ist ein Katz-und-Maus-Spiel", sagte Poloczek. "Diesmal waren wir die Katze."

Esteban Engel

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