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Gesundheitspersonal auf einer Intensivstation.

© Massimo Paolone/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Engagement im Cottbuser Krankenhaus: Hilfsangebot für ausländischen Patienten

Während am Potsdamer Bergmann-Klinikum der Notstand herrscht, ist die Lage in Cottbus eher entspannt. Entwarnung gibt es aber nicht.

Von Sandra Dassler

Cottbus - „Wir werden ganz bestimmt nicht leichtsinnig“, sagt der Sprecher der Stadt Cottbus, Jan Gloßmann: „Und gerade wenn wir nach Potsdam schauen, wissen wir, dass wir hier im Carl-Thiem-Klinikum wahrscheinlich bislang auch viel Glück hatten.“ Tatsächlich registriert man im größten Krankenhaus Brandenburgs seit Wochen Zahlen zwischen zwei und vier Patienten, die wegen einer Covid 19-Infektion behandelt werden. Zur Zeit liegt eine Person auf der Intensivstation.

Kein Vergleich mit der Situation in der Landeshauptstadt also, wo im Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam zuletzt mehr als 83 Patienten und 174 Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert und 28 Menschen daran gestorben sind. Die Zahl der labor-diagnostisch bestätigten Corona-Infizierten in der Stadt Cottbus lag am Dienstag bei 39, 26 Menschen wurden als genesen eingestuft.

Stadt lobt Cottbusser für Einhalten der Regeln

„Wir hoffen alle, dass die Zahlen vor allem der schweren und deshalb stationär behandelten Krankheitsfälle so gering bleibt“, sagt der Stadtsprecher. Und lobt zugleich, dass sich die meisten Cottbuser auf ihren durchaus zahlreichen Oster-Ausflügen auch an der Spree und anderen Gewässern an die Abstandsregeln gehalten hätten.

Noch mehr Lob bekamen die Cottbuser von der Sprecherin des Carl-Thiem-Klinikums Anja Kabisch. Nachdem die Mitarbeiter des Krankenhauses aufgrund der „nach wie vor angespannten Liefersituation für medizinischen Mundschutz“ einen entsprechenden Aufruf gestartet hatten, seien 2600 selbstgenähte Masken von den Einwohnern gespendet wurden. „Diese Unterstützung hat uns überwältigt“, sagt Anja Kabisch: „Die Masken machen den Krankenhausalltag in dieser angespannten Situation ein wenig bunter.“

Keine Kurzarbeit im Thiem-Klinikum

Die Sprecherin wies zugleich Meldungen zurück, wonach Ärzte des Thiem-Klinikums aufgrund des teilweise heruntergefahrenen Betriebs in Kurzarbeit seien. Allerdings nutze man in einigen Bereichen die Situation, um Überstunden abzubauen. Am Thiem-Klinikum  selbst gebe es derzeit keine Kurzarbeit, sagt Kabisch, in den Tochtergesellschaften werde diese aber geprüft und in einer bereits umgesetzt. Das Klinikum stocke das Kurzarbeitergeld auf 100 Prozent auf, so dass den Kollegen keine Einbußen entstünden.

Wie einige andere Krankenhäuser hatte auch das Cottbuser Klinikum Hilfe bei der Versorgung schwerkranker Covid 19-Patienten aus dem Ausland angeboten. Für zwei Patienten aus Italien waren bereits alle Vorkehrungen einschließlich des von Ärzten begleiteten Transports vom Flughafen nach Cottbus getroffen worden, doch dann habe sich die Lage in Italien offensichtlich entspannt, so dass eine Verlegung nicht mehr notwendig war, sagt die Sprecherin: „Wir haben es in dieser weltweiten Krisensituation als selbstverständlich angesehen, länderübergreifend Hilfe anzubieten.“

Das gelte auch für eine ähnliche Anfrage aus Frankreich. Auch da sei  derzeit offen, ob die Unterstützung aus Cottbus  noch benötigt werde. Dennoch werden die Vertreter von Krankenhaus und Stadt nicht müde, zu betonen: Es gibt keinen Anlass, sich entspannt zurückzulehnen.

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