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In Brandenburg wurde rund zehn Prozent weniger Spargel als in Spitzenzeiten geerntet.

© dpa

Ende der Spargelsaison: Versöhnliche Bilanz in schwierigem Jahr

Obwohl die Ernte durchwachsen war, herrscht bei den Bauern weitestgehend Zufriedenheit - das liegt auch an den besonderen Umständen.

Teltow - Das Jahr 2021 werden die meisten Spargelbauern in Mitteldeutschland wohl schnell wieder vergessen wollen. Nach einem kalten Frühjahr verregnete der niederstarkreiche Mai den Bauern eine gute Ernte. Zu Ostern - normalerweise der Start in die Spargelzeit - gab es nur „sehr begrenzt Spargel“, wie Frank Saalfeld, Geschäftsführer beim Verband der Ostdeutschen Spargel- und Beerenobstanbauer (Vosba), rückblickend sagte.

Und dennoch könne man grundsätzlich von „einer den Umständen entsprechend guten Saison“ sprechen, betont Saalfeld. Denn durch die geringere Ernte habe es keine Übermengen gegeben, wodurch der Preis auf „zufriedenstellendem“ Niveau gelegen hätte. Außerdem sei - bedingt durch den langsamen Wuchs des Spargels - die Qualität des Kaisergemüses überdurchschnittlich gut gewesen.

20.000 Tonnen in Brandenburg geerntet

Auf den Spargelfeldern in Brandenburg haben Erntehelfer in dieser Saison 20.000 Tonnen geerntet. „Das ist eine gute Ernte“, sagte Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins kurz vor dem Ende der Ernte. Damit liege man rund zehn Prozent unter der Ernte zu Spitzenzeiten. „Nach einem relativ kühlen und nassen Mai und April konnten wir mit schönem Wetter im Juni bei der Ernte aufholen.“

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Die Corona-Pandemie habe insbesondere durch den Wegfall des Verkaufs an die Gastronomen Spuren hinterlassen, sagte Antje Hindorf, die in Mücheln (Saalekreis) einen Spargelbetrieb mit etwa 100 Mitarbeitern leitet. Die Nachfrage aus den touristischen Gebieten sei nur schwer zu kompensieren gewesen.

Kein Erntehelfermangel

Im Rahmen der Beschränkungen lobte Hindorf ausdrücklich den geschmeidigen Ablauf mit den ausländischen Erntehelfern. Beim Hygienekonzept seien gute und praktikable Lösungen gefunden worden. „Da war Struktur drin“, so Hindorf. 

Auch der Vosba merkte das positiv an: „Die Corona-Politik der Länder machte es möglich, dass in diesem Jahr die Anreise auf dem Landweg möglich war. Ein Erntehelfermangel war nicht zu spüren“ sagte Vosba-Geschäftsführer Saalfeld. Traditionell ist um den 24. Juni herum Schluss mit dem Edelgemüse. (dpa)

Wilhelm Pischke

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