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Die Polizei stellte kiloweise Drogen sicher (Symbolbild).

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Update

EncroChat-Daten ausgewertet: Haftbefehle gegen 24 Verdächtige in Brandenburg

In Zusammenarbeit mit französischen und niederländischen Ermittlern hebt die Polizei einen bundesweit agierenden Drogenring aus. Hunderte Haftbefehle werden vollstreckt. 

Potsdam - Mit der europaweiten Auswertung verschlüsselter Mobiltelefone ist der Polizei auch in Brandenburg ein Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität gelungen. „Gegen 24 Tatverdächtige wurden bereits Haftbefehle erlassen und vollstreckt“, teilte Polizeipräsident Oliver Stepien am Dienstag in Potsdam mit. Dabei gehe es um insgesamt 44 Verfahren vor allem wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz gegen rund 60 Tatverdächtige. Acht bereits laufende Verfahren wurden wesentlich unterstützt.

„Der verschlüsselte Kommunikationsdienstleister EncroChat wurde im Land Brandenburg intensiv im Bereich des organisierten Rauschgifthandels genutzt“, erläuterte Stepien. „Mit umfassenden Ermittlungen des Landeskriminalamtes und der Kriminalpolizei der Direktionen konnten Straftaten festgestellt, Strukturen aufgehellt, Vertriebswege nachvollzogen und Täter inhaftiert werden.“

Kiloweise Drogen sichergestellt

Insgesamt seien in Brandenburg bei Durchsuchungen 160 Kilogramm Marihuana, 1 Kilo Kokain, mehr als 6 Kilo Amphetamin, fast 13 Kilo Crystal Meth und rund 60.000 Ecstasy-Tabletten sichergestellt worden, teilte die Polizei mit. Außerdem wurden Waffen, Bargeld, Autos und Schmuck beschlagnahmt.

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Das Bundeskriminalamt hatte im April 2020 über Europol Daten des Providers Encrochat mit Bezug zu Deutschland erhalten. Vorangegangen waren europaweite Ermittlungen zu verschlüsselten Mobiltelefonen. Daraufhin wurden bundesweit mehr als 2250 Ermittlungsverfahren eingeleitet und gut 750 Haftbefehle vollstreckt. Bei Durchsuchungen wurden insgesamt rund 3,2 Tonnen Cannabis, fast 400 Kilo Kokain und etwa 10 Kilo Heroin sichergestellt.

Den Zugang zu den Kommunikationsdaten hätten französische und niederländische Sicherheitsbehörden geschaffen, erklärte Brandenburgs Generalstaatsanwalt Andreas Behm. Die daraus ermittelten Informationen seien an das Bundeskriminalamt und von dort an die Landeskriminalämter weitergeleitet worden.

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