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Die Landtagswahl in Potsdam-Mittelmark: Unterschiedliche Siege für die SPD

Sören Kosanke gewann das Direktmandat im Wahlkreis 20 hauchdünn, Baaske den 18er mit großem Vorsprung.

Potsdam-Mittelmark - Brandenburgs Sozialminister Günter Baaske (SPD) konnte sich wohl als einer der ersten Landtagsabgeordneten sicher fühlen, seinen Wahlkreis 18 erneut zu gewinnen. Der Abstand zu den anderen Bewerbern war gewaltig, wie schon bei den Wahlen im Jahr 2004 und 2009. Währenddessen lieferte sich Landtagsabgeordneter Sören Kosanke von der SPD mit Daniel Mühlner von der CDU bis zum Ende der Auszählung ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Wahlkreis 20

Kosanke musste bis in den späten Abend hinein zittern. Nach Auszählung aller Wahlbezirke hatte CDU-Kandidat Daniel Mühlner 27,2 Prozent, Kosanke 27,3 Prozent der Stimmen. 23 Wähler mehr waren das. Auch bei den Zweitstimmen rückte die CDU nahe ans SPD-Ergebnis ran.

„Der Wahlkreis hat sich durch den Zuzug in den vergangenen Jahren geändert“, sagte Sören Kosanke gegenüber den PNN. „Wenn wir die Probleme in dieser Wachstumsregion nicht hinbekommen, werden wir hier Wähler verlieren“, warnt er. Als Wahlkreiskandidat sei es schwer, die Distanz zur Landespartei zu wahren, wenn es um Probleme wie den Fluglärm oder die Altanschließer geht. Als wichtigste Aufgabe für die nächste Legislaturperiode nennt Kosanke den S-Bahn-Anschluss von Stahnsdorf.

Kleinmachnow, Nuthetal, Stahnsdorf und Teltow sind im Wahlkreis vertreten. Bei der Landtagswahl 2009 hatte die SPD hier noch klar gewonnen, holte 34,9 Prozent der Zweitstimmen, Kosanke bekam mit 30,9 Prozent das Direktmandat – obwohl sich mit dem Stahnsdorfs Ex-Bürgermeister Gerhard Enser kein Unbekannter für die CDU beworben hatte.

Spannend: Die Grünen sind in der Region inzwischen etwa gleichauf mit den Linken, das gilt auch für die Direktkandidaten Konstantin Gräfe von den Linken und Thomas Michel von den Grünen. Wobei das Ergebnis für die Grünen eine Verbesserung darstellt.

Wahlkreis 18

Günter Baaske hat zum dritten Mal seinen Wahlkreis 18 gewonnen – mit 44,9 Prozent deutlich wie nie. Und das, obwohl die SPD – gemessen an Zweitstimmen – auch im 18er ein klein wenig schlechter abgeschnitten hat als vor fünf Jahren. Lieferten sich SPD- und CDU-Direktkandidaten andernorts Kopf-an-Kopf-Rennen, so war der Abstand zu CDU-Bewerber Ludwig Burkardt deutlich: Kaum halb so viele Wähler trauten dem 68-Jährigen im Vergleich zu Baaske zu, etwas für sie zu bewegen. Schon bei der Wahl vor fünf Jahren hatte es der Kleinmachnower CDU-Ortsvorsitzende schwer, die Bewohner der Belziger Region zu erreichen, das Ergebnis war damals noch etwas schlechter. Immerhin: Die CDU konnte, was den Zweitstimmenanteil angeht, fast vier Prozent aufholen, die Stimmen wanderten offenbar von der FDP herüber. Die AfD war hier nicht ganz so stark wie anderswo im Land.

Baaske, in Belzig gebürtig und in der Region fest verwurzelt, zudem auch als Sozialminister ein bekanntes Gesicht für die Einheimischen, spielt ganz klar mit Heimvorteil. Der Abstand, mit dem er gewonnen hat, ist allerdings auch im Vergleich zu anderen populären Landtagspolitikern beachtlich. Wo ist das Geheimnis? „Mein Wahlkampf beginnt nicht erst vier Wochen vor der Wahl, er dauert fünf Jahre“, sagte der 56-jährige SPD-Mann gestern gegenüber den PNN.

Mit seinem Abschneiden sei er sehr zufrieden. Erstmals war neben Beelitz, Bad Belzig, Brück, Niemegk, Seddiner See, Treuenbrietzen und Wiesenburg auch Michendorf dem Wahlkreis zugeordnet, Baaske holte selbst hier 35,5 Prozent, in Beelitz waren es 42,4. Er betonte gestern, dass er als Abgeordneter jetzt auch Ansprechpartner für die Michendorfer sei. „Mit dem Ergebnis hat man im Landtag natürlich Einflussmöglichkeiten.“

Den Lärmschutz an der Michendorfer Autobahn sieht er als wichtiges Thema im Wahlkreis, zudem den Lückenschluss von Radwegen wie zwischen Brück und Golzow, für die er sich jetzt starkmachen wolle.

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