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Laut eigener Aussage gibt es laut Silvio S. keine weiteren Opfer.

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Die Fälle Elias und Mohamed: Silvio S.: Keine weiteren Opfer

Elias und Mohamed sollen seine einzigen Opfer gewesen sein. Das soll Silvio S., der mutmaßliche Mörder der beiden Jungen, laut seiner Anwälte eingeräumt haben. In der Haftanstalt wurde Silvio S. derweil von einem Mithäftling attackiert.

Potsdam -  Der mutmaßliche Mörder der beiden Jungen Elias und Mohamed hat nach Angaben seiner Anwälte bisher keine weiteren Taten eingeräumt. "Er hat gesagt: Es gibt keine weiteren Opfer", sagte sein Anwalt Mathias Noll aus Potsdam am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Der 32-jährige Tatverdächtige hatte gestanden, den vierjährigen Flüchtlingsjungen Mohamed aus Berlin sowie den sechsjährigen Elias aus Potsdam umgebracht zu haben. Am Abend sollte im Potsdamer Stadtteil Schlaatz bei einer Gedenkfeier an den ermordeten Grundschüler erinnert werden. Dort war Elias Anfang Juli entführt worden.

Anwälte von Silvio S. warten auf Akteneinsicht

Der Beschuldigte aus Niedergörsdorf (Teltow-Fläming) sitzt derzeit in Berlin in Untersuchungshaft. Vergangene Woche konnten die Anwälte das bislang einzige Mal mit ihm sprechen. Die beiden Anwälte, die ihn vertreten, warten auf Akteneinsicht. "Wir rechnen schnellstmöglich damit", sagte Noll. Dann werde über das weitere Vorgehen beraten.

Nach Angaben der Berliner Justizverwaltung war der 32-Jährige am Sonntag in der Justizvollzugsanstalt Moabit während einer Freistunde von einem Mithäftling attackiert worden. Dabei sei er leicht verletzt worden. Zuvor hatten "B.Z." und "Bild"-Zeitung online darüber berichtet.

Noch ist offen, wann Obduktion von Elias abgeschlossen ist

Wann der mutmaßliche Doppelmörder in die Haftanstalt Brandenburg/Havel überführt wird, ist noch unklar. Dies solle "zeitnah" geschehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Potsdam. Einen Termin nannte die Behörde nicht. Neue Details zu den Ermittlungen gab es am Dienstag ebenfalls nicht. Wann die Obduktion von Elias abgeschlossen sein wird, ist noch offen. Medienberichte, wonach auf den Computern des Verdächtigen Kinderpornografie gefunden worden sein soll, bestätigte die Staatsanwaltschaft nicht.

Die Brandenburger Staatsanwaltschaft hatte am Montag die Ermittlungen in den beiden Mordfällen von der Berliner Behörde übernommen, weil beide Jungen in Brandenburg getötet wurden.

Kondoleznbücher in Luckenwalde und am Lageso

Im Rathaus von Luckenwalde (Teltow-Fläming) liegen seit Dienstag Kondolenzbücher für die ermordeten Kinder aus. Seit dem Morgen kommen Bürger, um ihre Anteilnahme zu zeigen, wie Pressesprecherin Sonja Dirauf mitteilte. Elias' mutmaßlicher Mörder hatte die Leiche des Jungen in einer Kleingartenkolonie in Luckenwalde vergraben.

Auf dem Gelände des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso) in Berlin haben sich inzwischen rund 80 Menschen in das am vergangenen Freitag ausgelegte Kondolenzbuch eingeschrieben. Dort war der vierjährige Mohamed aus Bosnien am 1. Oktober entführt worden.

Bei der Gedenkfeier in Potsdam werden auch Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche erwartet. "Indem wir gemeinsam zusammenkommen, geben wir der Trauer einen Raum", hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) betont. (dpa)

Für Elias und Mohamed gibt es nun ein Kondolenzbuch online. Hier geht es zum Link >>

Gudrun Janicke

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