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Deutscher Schulpreis geht nach Brandenburg: Evangelische Schule Neuruppin ausgezeichnet

Bereits zum dritten Mal ist eine märkische Schule beim Deutschen Schulpreis ausgezeichnet worden. Beim Hauptpreisträger in Neuruppin soll indes in der Nacht vor der Verleihung ein 15-Jähriger aus der neunten Klasse des evangelischen Gymnasiums ein Attentat angedroht haben.

Berlin/Potsdam - Der mit 100 000 Euro dotierte Deutsche Schulpreis geht in diesem Jahr an die Evangelische Schule Neuruppin in Brandenburg. Das von einer Elterninitiative gegründete Gymnasium mit angegliederter Grundschule sei „in allen Qualitätsbereichen exzellent“, lobte die Fachjury.   Neben dem hohen Unterrichtsniveau beeindruckte die Jury das Schulklima. „Die Schüler werden im täglichen Schulbetrieb für ethisch-soziale Fragen sensibilisiert und lernen früh Verantwortung zu tragen“, hieß es bei der Verleihung am Dienstag in Berlin.

Das Gymnasium in Neuruppin wurde 1993 von einer Elterninitiative gegründet, 2004 kam die Grundschule dazu, 2009 die Oberschule. Heute besuchen 982 Mädchen und Jungen aus allen gesellschaftlichen Gruppen die Hauptpreisträgerschule. Der Deutsche Schulpreis wird von der Robert-Bosch-Stiftung in Kooperation mit dem Magazin „stern“ und der ARD organisiert.

Brandenburgs Bildungsministerin Martina Münch (SPD) gratulierte der Schule. „Ich freue mich, dass zum dritten Mal seit 2006 eine brandenburgische Schule für ihre pädagogisch richtungsweisenden Leistungen ausgezeichnet wird“, sagte sie. 2010 erhielt bereits die Waldhofschule Templin den Deutschen Schulpreis, 2007 die Montessori-Oberschule Potsdam.   FDP-Fraktionschef Andreas Büttner verwies darauf, dass 2010 und 2012 somit märkische Schulen in freier Trägerschaft ausgezeichnet worden seien. „Das zeigt, wie wichtig freie Schulen sind und wie sehr sie die Bildungsqualität erhöhen.“ Die FDP kritisiert wie die anderen beiden Oppositionsparteien CDU und Bündnis 90/Die Grünen seit langem geplante Kürzungen bei den Mitteln für freie Schulen.

Vier weitere Preise in Höhe von je 25 000 Euro erhielten in diesem Jahr die Erich-Kästner-Schule in Bochum, die Paul-Martini-Schule in Bonn, die Schule am Pfälzer Weg in Bremen und die Schule Rellinger Straße in Hamburg. Der ebenfalls mit 25 000 Euro dotierte „Preis der Jury“ ging an die August-Claas-Schule in Harsewinkel. Die Preise wurden von Ex-Bundespräsident Roman Herzog übergeben.

Unter den diesjährigen Bewerbungen hatte die Jury 20 Schulen ausgewählt. Nach Schulbesuchen wurden 15 Schulen nominiert. Der Jury gehören Schulpraktiker und Wissenschaftler an.

Beim Hauptpreisträger in Neuruppin soll indes in der Nacht vor der Verleihung ein 15-Jähriger aus der neunten Klasse des evangelischen Gymnasiums ein Attentat angedroht haben.  Der Anrufer habe auf dem Anrufbeantworter angekündigt, Schüler der Schule niederschießen zu wollen, teilte die Polizei mit. Erste Ermittlungen führten am Dienstag zu dem 15-Jährigen aus der neunten Klasse des Gymnasiums. Ob tatsächlich ein Zusammenhang zwischen der Preisverleihung und der Androhung bestand, war zunächst unklar. Der 15-Jährige wurde vorläufig festgenommen und sollte zunächst vernommen werden.

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