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Derzeit nur Notbetrieb: Denkmalpflege warnt vor Personalabbau

Die Brandenburger Denkmalpflege hat vor weiterem Personalabbau gewarnt.

Von Valerie Barsig

Berlin - Pflege, Bewahrung und Sicherung von Denkmalen werden immer wichtiger, wie Landeskonservator Thomas Drachenberg am Dienstag in Berlin bei der Präsentation des Denkmalreportes 2017/2018 sagte. Auf der Denkmalliste des Landes stehen derzeit 13 669 Objekte: 127 wurden im Vorjahr neu eingetragen, elf mussten gelöscht werden. Um die Aufgaben zu erfüllen, dürfe es keine weiteren Einsparungen an Personal geben, warnte Drachenberg. Aufgrund der Qualität der zu leistenden Aufgaben müsse damit Schluss sein.

Zu den Erfolgen des Vorjahres gehörte demnach, dass die Gewerkschaftsschule in Bernau nun Unesco-Welterbe ist. Hingegen stürzte das denkmalgeschützte Wichernhaus in Cottbus beim Sturm „Xavier“ wegen nicht ausreichender Sicherung zusammen und ging damit verloren. Durch unsachgemäße Instandsetzung wurde ein barocker Prunksarg in der Dorfkirche von Schenkendorf (Dahme-Spreewald) beschädigt und muss nun aufwendig restauriert werden.

Mit der Streichung des Personals seit 2005 um 50 auf derzeit 74 Stellen werde nur noch im Notbetrieb gefahren, kritisierte Drachenberg. 25 zusätzliche Stellen würden benötigt. Nur mit ausreichendem Personal könne es denkmalfachliche Beratung von Behörden und Eigentümern geben.

Eine weitere Million Euro für Sicherung und Konservierung

Im Vorjahr stellte das Land – nachdem es über Jahre die Mittel gestrichen hatte – über den Denkmalhilfefonds wieder eine Million Euro für Sicherung, Konservierung und Bewahrung von Objekten bereit. Experten fordern mindestens die doppelte Summe. Im Vorjahr konnten über den Fonds unter anderem die wertvollen Prunksärge aus der Wunderblutkirche in Bad Wilsnack (Ostprignitz-Ruppin) restauriert werden. In der Nikolaikirche in Luckau (Dahme-Spreewald) sind wieder in alter Schönheit die Pastorenbilder zu sehen. In Prenzlau gelang die Rettung eines Barockhauses und in Himmelpfort (Oberhavel) nimmt das zerstörte Brauhaus wieder Gestalt an.

In diesem Jahr werden die Arbeiten an der Potsdamer Friedenskirche und an der Klosterkirche im Kloster Zinna (Teltow-Fläming) fortgesetzt. Bemühungen laufen auch zur Bewahrung des ältesten märkischen Mittelflurhauses in Altranft (Märkisch-Oderland). (dpa)

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