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Schon Anfang des Jahres gab es einen Sternmarsch gegen die vom Braunkohletagebau bedrohten Dörfer Atterwasch, Grabko und Kerkwitz.

© dpa

Demo in Atterwasch: Braunkohlegegner protestieren gegen neue Tagebaue

Sie wollen nicht länger der schmutzige Hinterhof Schwedens sein - während Vattenfall die Gewinne nach Skandinavien transferiert: 500 Menschen demonstrierten am Reformationstag gegen die Pläne des schwedischen Staatsunternehmens.

Atterwasch - Rund 500 Menschen haben am Donnerstag im brandenburgischen Atterwasch gegen neue Tagebaue in Deutschland demonstriert. Bei dem Treffen am Reformationstag kritisierten sie erneut massiv die Pläne des schwedischen Staatsunternehmens Vattenfall. "Wir haben es satt, der schmutzige Hinterhof Schwedens zu sein, während die Gewinne nach Skandinavien transferiert werden", sagte Günter Jurischka, Vertreter der "Allianz für Welzow", der persönlich von der Abbaggerung betroffen ist. Die schwedische Regierung müsse dem Treiben seines Konzernes endlich Einhalt gebieten und keine neuen Tagebaue mehr eröffnen.

Die Initiativen "Allianz für Welzow" und das Aktionsbündnis "Strukturwandel jetzt - Kein Nochten 2" plädierten erneut für einen mittelfristigen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2030. Die Energiewende ist "die Reformation des 21. Jahrhunderts".

Vattenfall plant derzeit in Brandenburg und Sachsen fünf neue Tagebaue. Mehr als 3.200 Menschen würden ihre Heimat aufgeben müssen. Erst im September wurden mehr als 110.000 Widersprüche gegen den neuen Tagebau Welzow an die zuständige Behörde übergeben. Die schon genehmigten Tagebaue in der Lausitzer Region liefern den Angaben zufolge für die dortigen Kraftwerke noch Energie bis zum Jahre 2040 und darüber hinaus.

Veranstalter des Treffens der Braunkohlegegener in Atterwasch war bereits zum dritten Mal das Bündnis "Heimat und Zukunft", in dem sich Initiativen, Politiker aller Parteien und Vertreter von Wirtschafts- und Umweltverbänden sowie der Kirche zusammengeschlossen haben. Atterwasch selbst ist von Abbaggerung bedroht. An dem Protest beteiligten sich neben zahlreichen Brandenburgern und Berlinern auch Vertreter aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. (epd)

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