zum Hauptinhalt
Beamte der Bundespolizei kontrollierten die Dokumente der Flüchtlinge aus der Ukraine.

© dpa

Cottbus neues Drehkreuz für Ukraine-Flüchtlinge: Erster Sonderzug erreicht Lausitz-Stadt

Über Cottbus können bis zu 2500 Geflüchtete täglich nach Deutschland in Sicherheit gebracht werden. Stübgen fordert bundesweit weitere Drehkreuze.

Cottbus/Potsdam - Mit der Ankunft des ersten Sonderzuges aus Wroclaw (Breslau) am Cottbuser Hauptbahnhof ist am Mittwoch das dritte Drehkreuz für Geflüchtete aus der Ukraine gestartet. Gegen 11 Uhr kamen fünf Menschen an, in späteren Zügen sollen es mehr Personen sein.

Über Cottbus können nach Angaben der Deutschen Bahn künftig bis zu 2500 Geflüchtete täglich nach Deutschland in Sicherheit gebracht werden. Jeden Tag fahren nach den Angaben bis zu sechs Shuttle-Züge der DB Regio von Wroclaw ohne Zwischenstopp nach Cottbus. Damit werden die beiden bestehenden Drehkreuze Berlin und Hannover entlastet. Cottbus wurde aufgrund der geografischen Lage und des guten Anschlusses an das Netz der Deutschen Bahn ausgewählt.

Von Cottbus gehen nach Angaben der Bahn zweimal täglich Sonderzüge nach Hannover. Busse befördern die Menschen in Aufnahmeeinrichtungen in der Region oder in andere Bundesländer.

Stübgen fordert weitere Drehkreuze

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) appellierte an die Verantwortlichen in den Bundesländern, diesem Beispiel zu folgen. Man stehe stehen mit der DB bereit, weitere Hubs aufzubauen, um die Metropolen, aber auch Polen zu entlasten, sagte er.

Gemeinsames Ziel sei die bestmögliche Versorgung und Verteilung der Kriegsflüchtlinge, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). „Mit den polnischen Behörden haben wir vereinbart, dass die Flüchtenden über Reisewege aktiv informiert werden“, sagte sie. In den Sonderzügen sei für Verpflegung und Betreuung durch das DRK gesorgt.

[Was ist los in Potsdam und Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.]

Er halte es für eine historische Pflicht, den Menschen zu helfen so gut es nur gehe, sagte Landes-Innenminister Michael Stübgen (CDU). Dabei dürfe die Stadt Cottbus aber nicht überlastet werden. Weitere Drehkreuze bundesweit seien notwendig. 

Woidke dankt für große Hilfsbereitschaft

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat den Bürgern des Landes für ihre große Hilfsbereitschaft gegenüber den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine gedankt. „In Brandenburg kommen viele Menschen aus der Ukraine an. Verzweifelt, fahl und müde, Schrecken ins Gesicht gezeichnet“, sagte der Regierungschef am Mittwoch in der Aktuellen Stunde des Landtags zur Ukraine-Krise. „Mein Dank gilt allen, die den Menschen Unterkunft und Versorgung geben. Mein Dank gilt aber auch all denen, die den Menschen in Not mit Trost und Herzenswärme gegenüberstehen.“

Brandenburg richtet sich auf die Ankunft von Zehntausenden Kriegsflüchtlingen ein. Daher forderten die Vorsitzenden der Regierungsfraktionen SPD und CDU, Daniel Keller und Jan Redmann, die Bundesregierung erneut auf, die Länder bei der Unterbringung und Versorgung der Menschen angemessen finanziell zu unterstützen. „Ehrenamtliche werden die Geflüchteten auf Dauer nicht versorgen können“, sagte auch die Linke-Abgeordnete Andrea Johlige. Ihre Fraktion fordert eine Koordinierungsstelle in der Staatskanzlei, die auch als Ansprechpartner für Initiativen und Behörden dienen soll. (dpa)

Gudrun Janicke, Klaus Peters

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false