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In Potsdam wurde eine Schülerin mit Verdacht auf eine Erkrankung mit dem Coronavirus in ein Krankenhaus gebracht. Am Donnerstag stellte sich heraus: Die 18-Jährige ist nicht infiziert.

© Julian Stähle/dpa

Update

Coronavirus in Brandenburg: Alle Verdachtsfälle bestätigen sich nicht

Entwarnung auch beim jüngsten Fall in Frankfurt (Oder): Mann war im Klinikum isoliert behandelt worden, nun liegt das negative Testergebnis vor.

Potsdam - Brandenburg ist trotz mehrerer Verdachtsfälle
weiter von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) verschont. Bei einem dritten Anfangsverdacht gab es am Freitag Entwarnung. Der Test bei dem Patienten sei negativ gewesen, teilte der Landkreis Märkisch-Oderland mit. Der Mann war im Klinikum Frankfurt (Oder) isoliert behandelt worden. Dem Brandenburger Gesundheitsministerium ist bisher kein begründeter Verdachtsfall bekannt. „Wir sind in Brandenburg für den Ernstfall vorbereitet“, sagte Sprecher Gabriel Hesse. Der Coronavirus-Verdacht bei einer 18-jährigen Schülerin in Potsdam hatte sich nicht bestätigt.

Nonnemacher: Brandenburg ist gut aufgestellt

Alle drei Patienten mit Anfangsverdacht wurden vorsorglich isoliert und beobachtet. Sie zeigten ähnliche Symptome, die auch das Coronavirus (2019-nCoV) hervorruft, waren aber negativ getestet worden. Die Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg hat nach früheren Angaben von  Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) mit dem Institut für Virologie und der Sonderisolierstation für hochansteckende Infektionserkrankungen an der Berliner Charité sehr gute Versorgungsmöglichkeiten.

Krankenhäuser schulen Mitarbeiter

Die Krankenhäuser in Brandenburg bereiten sich vor. Das Asklepios Klinikum Uckermark in Schwedt (Uckermark) schulte nach eigenen Angaben die verantwortlichen Mitarbeiter, so dass sie im Verdachts- oder Bestätigungsfall genau wissen, was zu tun ist. „Auf einen möglichen Fall eines Patienten mit Coronavirus sind wir vorbereitet. Die Räumlichkeiten und Materialien stehen entsprechend bereit“, sagte Klinikhygieniker Thomas Klinkmann laut Mitteilung.

Verdacht liegt vor, wenn Patient im Risikogebiet war

Ein Verdacht auf eine Erkrankung liegt dem Robert Koch-Institut zufolge vor allem in zwei Fällen vor: wenn jemand eine akute Infektion der unteren Atemwege wie eine Lungenentzündung hat und bis maximal 14 Tage vor dem Beginn der Erkrankung in einem Risikogebiet war. Als Verdachtsfall wird auch eingestuft, wenn die Person nur leichtere Symptome wie Husten hat, aber in direktem Kontakt mit einem Erkrankten war.

Sechs Fälle in Bayern bekannt

In Deutschland sind bislang sechs Infektionsfälle bekannt, alle in  Bayern. Weltweit haben derzeit fast 10 000 Menschen die neue Lungenkrankheit, die durch das Virus ausgelöst wird - vor allem in China. 213 Erkrankte starben bereits, meist ältere oder geschwächte Patienten. Das Virus war Ende Dezember in der Elf-Millionen-Stadt Wuhan, die zur Provinz Hubei gehört, vermutlich auf einem Tiermarkt ausgebrochen. Die Region ist besonders schwer von der Epidemie betroffen. Rund 45 Millionen Menschen sind dort praktisch von der Außenwelt abgeschottet, indem Verkehrsverbindungen gekappt wurden.

Christina Spitzmüller dpa

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