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Ein Sanitäter der Johanniter am Sonntag im DRK-Seniorenwohnpark Großräschen vor der ersten Corona-Impfung im Land Brandenburg.

© dpa

Coronakrise in Brandenburg: Anfang Januar kommt kein neuer Impfstoff

Das Gesundheitsministerium rechnet damit, dass das Bundesland erst am 8. Januar wieder neue Impfdosen erhält. Am Montag startet die landesweite Vergabe von Impfterminen.

Potsdam - Das Land Brandenburg wird Anfang der ersten Januarwoche keinen neuen Corona-Impfstoff erhalten. Eine entsprechende Mitteilung habe sie vom Bund erhalten, sagte Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch in einer Pressekonferenz zum Start der Terminvergabe für die Corona-Impfungen. Auch weitere Bundesländer hätten entsprechende Benachrichtigungen erhalten. Brandenburg hat mit Stand Mittwoch bislang 39.500 Impfdosen erhalten. 

Von ihnen muss aber jede zweite Impfdosis für den erforderlichen zweiten Impftermin drei Wochen nach der ersten Impfung aufgehoben werden – es können damit also rund 20.000 Brandenburger geimpft werden. 1553 Impfungen wurden nach Angaben Nonnemachers bereits durchgeführt. Derzeit rechnet das Ministerium damit, erst am 8. Januar wieder neue Impfdosen zu erhalten. In gewisser Weise zahlt sich für Brandenburg damit der im Verhältnis zu anderen Ländern etwas langsamere Start in die Impfungen aus: „Das, was wir bisher bekommen haben, können wir in der ersten Kalenderwoche verwenden“, sagte Nonnemacher. „Sonst stünden wir jetzt blank da.“

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) bei einem Besuch am Carl-Thiem-Klinikum (CTK) in Cottbus am Dienstag.
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) bei einem Besuch am Carl-Thiem-Klinikum (CTK) in Cottbus am Dienstag.

© ZB

Impfzentren sollen planmäßig an den Start gehen

Trotz der Lieferschwierigkeiten werden die beiden ersten Impfzentren in Brandenburg, die sich in der Potsdamer Metropolishalle und auf dem Cottbuser Messegelände befinden, aber planmäßig an den Start gehen können. Ab dem 4. Januar können Menschen, die über 80 Jahre alt sind oder in ambulanten Pflegediensten arbeiten, unter der Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung 116117 dort einen Termin bestellen, sagte KV-Vorstand Holger Rostek am Mittwoch. 

Auch Prignitzer oder Uckermärker, die nicht bis zur Eröffnung der Impfzentren in Prenzlau am 25. Januar oder Kyritz am 1. Februar warten wollen, können sich dort Termine geben lassen – sie müssen dann aber für beide Impfungen auch dorthin fahren. „Anschließend werden wir einen Brief losschicken, in dem die Termine bestätigt werden“, sagte Rostek. In diesem Schreiben fänden sich dann auch Aufklärungs- und Einwilligungsbögen sowie Informationen etwa über den Weg zum Impfzentrum. Dadurch könnten sich die zu Impfenden zu Hause optimal auf die Impfung vorbereiten. „Wir wollen ja keine Schnellimpfung, sondern eine qualitativ hochwertige Impfung“, sagte Rostek.  

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Während für die über 80-Jährigen das Geburtsdatum als Nachweis der Impfberechtigung ausreicht, müssen Mitarbeiter eines Pflegedienstes eine im Internet unter www.brandenburg-impft.de downloadbare, vom Arbeitgeber auszufüllende Bescheinigung zur Impfung vorlegen. Das Personal von Krankenhäusern und stationären Pflegeeinrichtungen soll dagegen bei Terminen in den Einrichtungen geimpft werden – zur Koordinierung dieser Termine geht am 1. Januar ein vom Deutschen Roten Kreuz eingerichtetes Termintool an den Start. 

Einsatz mobiler Teams geplant

Das Tool soll den Prozess der Terminvergabe für die Einrichtungen deutlich vereinfachen, sagte Lee Schumann vom DRK. Am Mittwoch wurde bereits in Heimen in Forst in der Lausitz sowie in Premnitz im Havelland geimpft. Insgesamt sollen auf dem Höhepunkt der Impfkampagne 33 mobile Impfteams im Land unterwegs sein. 

Wenn die Pflegeeinrichtungen abgearbeitet seien, sollen die mobilen Teams auch bei bettlägerigen Patienten, die zu Hause gepflegt werden, zum Einsatz kommen. „Wir halten uns an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission“, sagte Nonnemacher. „Es werden Einige vielleicht ungeduldig werden, aber wir müssen erst die Prioritätenlisten abarbeiten.“ Der Impfstoff sei im Moment aber noch ein „knappes Gut“ - und insgesamt lebten in Brandenburg gut 250.000 Menschen, die älter als 80 Jahre alt oder in Krankenhäusern und der Pflege beschäftigt seien, und deswegen in die Gruppe mit der höchsten Impfpriorität fielen.

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