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Bedingt durch die Corona-Krise fällt in vielen märkischen Kommunen mehr Hausmüll an.

© Britta Pedersen/dpa (Symbolbild)

Coronakrise: Die Mülltonnen sind voller als sonst

Viele Brandenburger bleiben wegen der Corona-Gefahr zuhause - entsprechend mehr Müll fällt in den Haushalten an, auch weil einige Wertstoffhöfe geschlossen sind.

Potsdam - Wegen der Corona-Krise fällt in vielen Brandenburger Kommunen mehr Hausmüll an. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Seit den Einschränkungen durch Corona wurden in Haushalten gut 80 Tonnen mehr Restabfall pro Woche gesammelt", sagte Potsdams Stadtsprecher Jan Brunzlow. Das seien zwölf Prozent mehr als in einer durchschnittlichen Woche. Auch das Sperrmüllaufkommen habe sich seitdem um 20 Tonnen pro Woche erhöht.

"Die Mengen vom Bioabfall sind seit März gestiegen, jedoch ist dies auch stark durch den Start der Gartensaison bedingt", erklärte Brunzlow. Bei Glas, Leichtverpackungen sowie bei Papier, Pappe und Kartonagen habe es teilweise nur geringfügige Steigerungen gegeben.

Auch in Cottbus ist in diesem März mehr Müll im Vergleich zum Vorjahr angefallen. So hat die Stadt 64 Tonnen mehr Hausmüll, 72 Tonnen mehr Sperrmüll, 105 Tonnen mehr Grünschnitt und 15 Tonnen mehr Elektroschrott und Schrott verzeichnet, wie Stadtsprecher Jan Gloßmann sagte. Allerdings gab es dort weniger Müll in öffentlichen Papierkörben. "Die Verringerung ist sicher durch Ausgangsbeschränkungen zu erklären", erklärte Gloßmann.

Mehr Hausmüll, weniger Gewerbemüll

In Potsdam findet sich nicht weniger Müll in öffentlichen Abfallbehältern -  im Gegenteil. "Eher ist ein erhöhtes Aufkommen an dazugestellten Abfällen an Haltestellen, Papierkörben und Glascontainern gemeldet worden", sagte der Stadtsprecher. Allerdings sei das Abfallvolumen bei Gewerbekunden wegen der Corona-Einschränkungen und Schließungen stark zurückgegangen. «Bei der Entsorgung von Restaurantbetrieben betrifft der Rückgang der Mengen rund 70 Prozent», berichtete Brunzlow. Gaststätten dürfen nur öffnen wenn Speisen abgeholt oder gebracht werden.

In Frankfurt (Oder) meldet das kommunale Entsorgungsunternehmen besonders in Bereichen von Schulen und Kindergärten weniger Schmutz im Umfeld der Abfallbehälter. "Infolge der Corona-Krise wurden jedoch verstärkt illegale Müllablagerungen im gesamten Stadtgebiet festgestellt", informierte Stadtsprecherin Kora Kutschbach. Allgemein seien die Abfallmengen an Hausmüll im März im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Beim Biomüll waren es beispielsweise 20 Tonnen mehr als im März 2019.

Das hängt nach ihren Angaben auch mit dem Schließungszeitraum der Abfallentsorgungsanlage Seefichten-Wertstoffhof zusammen. Neben Frankfurt (Oder) sind weitere Wertstoffhöfe in anderen Landkreisen Brandenburgs geschlossen worden. Der Umstand führte in Frankfurt (Oder) ebenfalls zu erhöhten Anmeldungen für die Sperrmüllentsorgung. "Angesichts des Rückgangs bei der gewerblichen Abfallentsorgung konnten die Termine für den Sperrmüll durch einen zusätzlichen Abfuhrtag zeitnah abgearbeitet werden", berichtete Kutschbach.

In Potsdam werden Kunden an den Wertstoffhöfen aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen nur einzeln bedient. "Da es dadurch zu langen Wartezeiten und Fahrzeugschlangen vor den Wertstoffhöfen kommen kann, wird darum gebeten, nur in wichtigen Fällen die Standorte aufzusuchen", sagte Brunzlow. In Cottbus sind die Wertstoffhöfe weiter geöffnet. Dort haben sich die Besucherzahlen Gloßmann zufolge im März 2020 im Vergleich zu März 2019 deutlich erhöht - in der Dissenchener Straße sogar um 30 Prozent auf 6482 Besucher. 

(dpa)

Christian Bark

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